Eddie Jordan zeichnet ein düsteres Bild: Der Ex-Teamchef befürchtet, dass sich Alpine am Jahresende aus der Formel 1 zurückziehen könnte.
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Zieht Renault dem Alpine-Einsatz in der Formel 1 am Ende der Saison den Stecker? - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Alpine erlebt in der Formel 1 einen ernüchternden Saisonstart, der Folgen haben könnte.
  • Ex-F1-Teambesitzer Eddie Jordan befürchtet sogar einen Rückzug von Renault.
  • Die Leistungen von Alpine in der Formel 1 seien peinlich, so der Ex-Teamchef.
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Die Ambitionen bei Alpine waren in den letzten Jahren deutlich grösser als die tatsächlichen Erfolge. Immer wieder war von einem «100-Rennen-Plan» die Rede, das hatte der damalige CEO Laurent Rossi Ende 2021 angekündigt. Die Vision damals war, im Jahr 2024 regelmässig auf dem Podest zu stehen.

Schafft Alpine in der Formel 1 die Trendwende?

Rossi musste seinen Posten im Sommer 2023 räumen, auch Teamchef Otmar Szafnauer verlor seinen Job. Unter seinem Nachfolger Bruno Famin ist das Team weiter abgestürzt. Zum Start der neuen Saison ist man am hinteren Ende des Feldes, nach zwei Rennen noch punktelos. Zudem haben zuletzt gleich zwei Top-Ingenieure ihre Kündigung eingereicht.

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Alpine erlebt einen desaströsen Saisonstart in der Formel 1. - keystone

Nun kommen warnende Worte von einem langjährigen Insider der Formel 1: Ex-Teambesitzer Eddie Jordan befürchtet, dass sich das französische Werksteam am Ende der Saison zurückziehen könnte. «Sehe ich Alpine mit der aktuellen Vision im nächsten Jahr noch in der Formel 1? Absolut nicht, keine Chance», sagt er im Podcast «Formula For Success».

Steigt Renault mit Alpine aus der Formel 1 aus?

Stattdessen rechnet der Ex-Teamchef damit, dass sich Alpine-Eigentümer Renault nach einem Käufer umsieht. Rund eine Milliarde Franken soll das Team wert sein. Im Vorjahr stieg ein US-Konsortium um Hollywood-Star Ryan Reynolds bei Alpine ein. Für 24 Prozent der Anteile zahlte die Gruppe damals rund 200 Millionen Franken.

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Früher war Eddie Jordan Teambesitzer in der Formel 1. - Keystone

Kauf-Interessenten würden sich zweifellos finden, etwa aus China oder aus Saudi-Arabien. Für Andretti wäre ein Alpine-Kauf dagegen wohl nicht zu finanzieren. Dass sich Renault noch um sein Formel-1-Team bemüht, glaubt Jordan hingegen nicht. «Der Entwicklungsaufwand und die Kosten sind enorm hoch, was ihnen Angst macht», meint er.

Auftritt von Alpine «eine Schande»

Das könne sogar so weit gehen, dass sich Renault auch als Motoren-Hersteller zurückzieht. Eigentlich ist der französische Hersteller auch für den nächsten Reglements-Zyklus ab 2026 eingeschrieben. Aber die Power Unit im Heck von Alpine ist die schwächste in der Motorsport-Königsklasse – und die Entwicklung weiter eingefroren.

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Alpine macht in der Formel 1 derzeit keinen guten Eindruck. - keystone

Den aktuellen Auftritt von Alpine in der Formel 1 findet Jordan unterdessen dafür beschämend. «Alpine war in dieser Hinsicht eine Schande», schimpft er. «Sie waren nicht in der Lage, ihrem Team, ihren Fahrern ein Auto zu geben, das in der WM mithalten kann. Das ist einfach inakzeptabel.»

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