Die Hoffnungen von Mercedes, die Lücke zu Red Bull zu schliessen, scheinen nach den ersten zwei Saisonrennen bereits verpufft. Nun läuft die Fehlersuche an.
Mercedes Formel 1 Russell
George Russell (Mercedes) beim Saudi-Arabien-GP der Formel 1. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Mercedes befürchtet ein fundamentales Problem mit seinem neuen Formel-1-Renner.
  • Die Werte aus den Simulationen stimmen nicht mit der Performance auf der Strecke überein.
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Die Ambitionen bei Mercedes vor dem Start in die neue Formel-1-Saison waren gross: Mit dem runderneuerten W15 wollte man die zwei schwachen Jahre seit der Einführung des Ground-Effect-Reglements hinter sich lassen. Doch nach den ersten zwei Saisonrennen ist beim einstigen Klassen-Primus die Ernüchterung eingekehrt.

Wird Mercedes in dieser Saison noch zum Red-Bull-Herausforderer?

Weder in Bahrain noch in Saudi-Arabien konnten die Silberpfeile mit Red Bull und Ferrari mithalten. In der Gesamtwertung liegt sogar der Mercedes-Motorenkunde McLaren aktuell vor dem deutschen Hersteller. In Jeddah experimentierte man bereits mit verschiedenen Heckflügel-Ausbaustufen – ohne den gewünschten Erfolg.

Andrew Shovlin Mercedes
Andrew Shovlin ist Trackside Engineering Director bei Mercedes. - Mercedes AMG F1

Entsprechend frustriert zeigt sich Chef-Renningenieur Andrew Shovlin nach dem Saudi-GP mit dem neuen W15. «Es sind ein paar Dinge», meint Shovlin zu den Ursachen für die Mercedes-Sorgen. «Einer der Gründe ist, dass die Balance nicht grossartig ist.» Vor allem auf einem Kurs wie in Jeddah sei das für die Fahrer ein Problem.

Hat Mercedes ein «fundamentales Problem»?

«In diesen sehr schnellen Kurven, in denen die Mauern nicht besonders weit weg sind, will der Fahrer viel Vertrauen haben. Und ziemlich oft haben wir zum Übersteuern tendiert, wenn sie die Reifen stark beansprucht haben.» Das habe die Leistung im Qualifying und im Rennen beeinträchtigt. «Und im Qualifying hatten wir auch Probleme mit Bouncing.»

Lewis Hamilton Mercedes Jeddah
Lewis Hamilton (Mercedes) in Jeddah. - keystone

Teamchef Toto Wolff gesteht sogar ein, dass man bei Mercedes ein grundlegendes Problem zu haben scheint. «Es ist eine fundamentale Sache: Wir glauben, dass der Speed da sein sollte. Wir messen den Abtrieb, aber wir finden ihn in der Rundenzeit nicht», so der Österreicher in Saudi-Arabien.

Mercedes Toto Wolff F1
Toto Wolff, Teamchef von Mercedes in der Formel 1. - Mercedes AMG F1

Vor allem in schnellen Kurven fehle es dem W15 schlicht an Bodenhaftung, so Wolff. «Uns fehlt Abtrieb, aber jenseits dessen, was wir mit einem grösseren Heckflügel gewinnen könnten. Da gibt es etwas, das wir nicht verstehen – denn wir sind überall sonst schnell. Wir verlieren die Rundenzeit nur in den schnellen Sektoren.»

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