Formel 1: Druck auf Mercedes-Jungstar Kimi Antonelli wächst
Kam der Aufstieg in die Formel 1 für Kimi Antonelli doch zu früh? Der Italiener tut sich bei Mercedes zunehmend schwer, der Druck auf den 18-Jährigen wächst an.

Das Wichtigste in Kürze
- Kimi Antonelli (18) kann die hohen Erwartungen bei Mercedes noch nicht erfüllen.
- Der Jungstar steckt in einer Negativ-Spirale – nun droht sogar eine Degradierung.
- Die schlechte Form des Italieners bringt auch Max Verstappen wieder ins Spiel.
McLaren dominiert die Formel 1, der WM-Titel wird zum Zweikampf zwischen Oscar Piastri und Lando Norris. Ferrari schwingt sich dahinter zunehmend zum ersten Verfolger der Papaya-Renner auf. Red Bull muss den Titel wohl frühzeitig abschreiben. Und was ist eigentlich mit Mercedes los?

George Russell sichert den Silberpfeilen mit Rang fünf in Belgien zumindest zehn WM-Punkte. Sein Teamkollege Kimi Antonelli hat mit den Top-Positionen hingegen nichts zu tun: Der 18-Jährige fährt im Sprint am Samstag vom letzten Startplatz auf Rang 17. Im Grand Prix am Sonntag reicht es aus der Boxengasse ebenfalls nur zu Platz 16.
Schwierige Debüt-Saison in der Formel 1
Insgesamt erlebt das italienische Motorsport-Wunderkind eine seltsame erste Saison in der Formel 1. In Miami stellte er seinen Mercedes sensationell auf die Sprint-Pole, in Montreal holte er sein erstes Grand-Prix-Podest. Zwischen diesen Talent-Glanzlichtern stehen aber auch kapitale Fehler wie in Österreich – oder grottige Wochenenden wie in Belgien.
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Dabei fällt vor allem auf: Die grössten Probleme hat der Italiener auf Strecken, die er aus den Nachwuchs-Serien bereits kennt, vor allem in Europa. Das weiss auch Antonelli selbst, wie er in Belgien zugibt. «Seit der europäischen Saison habe ich Schwierigkeiten, Vertrauen in das Auto zu finden», so der Italiener.
«Ich habe das Gefühl, einen Rückschritt gemacht zu haben», gibt Antonelli zu. «Es ist im Augenblick nicht einfach für mich – mir fehlt das Vertrauen, um das Auto wirklich zu pushen. Im Qualifying habe ich versucht, ans Limit zu gehen, und mich dabei gedreht. Das hat mein Selbstvertrauen nur noch mehr erschüttert», so der Italiener.
Kommt Verstappen doch – auf Kosten von Antonelli?
Doppelt schwierig für den demnächst 19-Jährigen: Ganz vom Tisch ist ein Wechsel von Max Verstappen zu Mercedes offenbar immer noch nicht. Zwar soll die Ausstiegsklausel des vierfachen Weltmeisters aus seinem bis 2028 gültigen Red-Bull-Vertrag nicht greifen. Verstappen könnte sich aber auch aus seinem Deal freikaufen, so holländische Medien.

Das Rest-Risiko einer Verpflichtung des Titelverteidigers ginge wohl zulasten von Antonelli. Der Italiener müsste sich dann entweder mit der Rolle als Reservist zufriedengeben oder kurzfristig andernorts unterkommen. Eine Option soll eine «Leihe» an Alpine sein, wo man 2026 mit Mercedes-Motoren fährt.