Formel 1: Wie Weltmeister Norris seine Saison am Tiefpunkt rettete
Zum ersten Mal ist Lando Norris Weltmeister in der Formel 1. Der Brite zittert sich mit zwei Punkten Vorsprung zum Titel – und zeigt sich erleichtert.

Das Wichtigste in Kürze
- Lando Norris krönt sich in Abu Dhabi erstmals zum Formel-1-Weltmeister.
- Der Brite rettet zwei Punkte Vorsprung auf Max Verstappen ins Ziel.
- Entscheidend sei auf dem Weg zum Titel auch ein mentaler Reset gewesen, so Norris.
Zwei Punkte – mehr war es am Ende nicht, was den Unterschied zwischen Lando Norris und Max Verstappen ausmachte. Mit zwei Punkten Vorsprung krönte sich der McLaren-Star am Sonntag in Abu Dhabi erstmals zum Weltmeister der Formel 1. Und das, obwohl er zwischenzeitlich schon fast aus dem WM-Rennen ausgeschieden schien.
Es gibt drei markante Tiefpunkte in der Weltmeister-Saison von Lando Norris. Da wäre der Ausfall durch die teaminterne Kollision in Kanada – ein selbstverschuldeter Nuller. Dann der Motorschaden beim Holland-GP – für den er nichts konnte. Und dann die Disqualifikation in Las Vegas – erneut nicht seine Schuld.

Trotzdem hätte man es Norris nicht verübeln können, hätte er diese Tiefpunkte in Abu Dhabi im Hinterkopf gehabt. Aber der oft als nicht abgebrüht verschriene Brite war beim Saison-Final der Formel 1 genau das: Abgebrüht. Norris machte haargenau, was er machen musste, blieb in den kurzen, heiklen Momenten eiskalt.
«Oscar hat mich alt aussehen lassen»
Und der Brite gibt selbst zu, dass er in dieser Saison mental einen grossen Schritt gemacht hat. Nicht zuletzt dank seines Teamkollegen Oscar Piastri, der ihn lange ernsthaft unter Druck setzte. «Oscar hat einen unglaublichen Job gemacht», lobte der neue Weltmeister in Abu Dhabi. «Ich habe viel von ihm gelernt, und er hat mich ein paar Mal alt aussehen lassen.»

Der Australier war zur Saison-Mitte der bessere der beiden McLaren-Piloten. «Nach Zandvoort war es besonders hart», gibt Norris im Rückblick auf den Motoren-Nuller zu. «Aber ich habe im Anschluss daran getan, was ich tun musste. Nicht nur, auf der Strecke besser zu werden, sondern viele andere Dinge im Hintergrund.»
Mental gestärkt zum Titel in der Formel 1
«Ich musste persönlich vieles tun, um mich zu verbessern, um widerstandsfähiger zu werden. Ich musste mehr aus mir herausholen», so der neue Formel-1-Champion. «Ob das ein kleines Delta in der Rundenzeit ist, oder kleine Dinge, die jahrelang niemand erfahren wird. All das hat zu diesen zwei WM-Punkten beigetragen.»

Am Ende hätte jede Kleinigkeit den Ausgang der WM beeinflussen können. «Das hätte den ganzen Tag heute verändern können, und dann würde ich jetzt nicht lachen. Ich möchte den Moment geniessen, aber natürlich auch Oscar und Max gratulieren. Sie haben uns die letzten paar Monate ganz schön ins Schwitzen gebracht.»
















