Sergio Perez ist der Formel-1-Fahrer des Wochenendes. Der Mexikaner im Red Bull gewinnt in Baku nach dem Sprint auch den Grand Prix von Aserbaidschan.
Sergio Perez
Sergio Perez feiert seinen Triumph in Baku bei der Siegerehrung. Darko Bandic/AP/dpa - dpa
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Sonntagnachmittag gewinnt Sergio Perez das Formel-1-Rennen in Baku.
  • Der Mexikaner war schon im Sprintrennen vom Samstag der Schnellste.

Die Langeweile hat die Formel 1 ganz oben in der Hierarchie fest im Griff. Die Fahrer des Teams Red Bull schalten und walten in den Rennen, wie es ihnen gefällt, ungestört und kaum gefordert von der Konkurrenz.

Eine Überraschung sind die gegenwärtigen Stärkeverhältnisse nicht. Die krasse Dominanz des Duos der Roten Bullen hat sich bei den Testfahrten in den Tagen vor dem Saisonauftakt Anfang März abgezeichnet.

Immerhin, und das ist die gute Kunde, herrscht beim Klassen-Primus intern Ausgewogenheit. Sergio Perez schafft es derzeit, Max Verstappen die Stirn zu bieten. Zwei zu zwei steht es zwischen dem Mexikaner und dem Niederländer nach Saisonsiegen in den Grands Prix, in der WM-Wertung weist Verstappen als Führender einen Vorsprung von sechs Punkten aus. Nach ersten Plätzen dagegen hat Perez dank seinem Erfolg am Samstag im ersten Sprintrennen des Jahres die Nase vorn.

Wer im besten Auto sitzt, für den wird selbstredend der WM-Titel zum Thema – ungeachtet dessen, dass der Teamkollege Verstappen heisst. Perez hat schon bei seinem Amtsantritt vor zwei Jahren bei Red Bull aus seinen Zielen nie ein Geheimnis gemacht. Mittlerweile gibt er sich diesbezüglich etwas bedeckter, doch insgeheim hält er die eigene Hoffnung selbstredend am Leben.

Perez fordert mehr Konstanz

Die Lösung für die Umsetzung des grossen Ziels hat Perez im Kopf. Er fordert von sich und seiner Crew mehr Konstanz. Eigene Fehler wie vier Wochen zuvor im Qualifying für den Grand Prix von Australien sollen tunlichst vermieden werden. Das fortwährend hohe Niveau basiert für den Mexikaner wenig erstaunlich auf der Kombination aus Ingenieuren und Fahrer.

Es gehe darum, auf allen Ebenen das Maximum herauszuholen, sagt Perez. «Ich muss versuchen, meine beste Leistung über die gesamte Saison abzurufen. Daneben gilt es, die Entwicklung des Autos in die richtige Richtung zu lenken.» Diesbezüglich sieht sich Perez auf einem guten Weg.

verstappen
Second placed Red Bull driver Max Verstappen, left, of the Netherlands and first placed Red Bull driver Sergio Perez of Mexico celebrate with their team after the Formula One Grand Prix at the Baku circuit, in Baku, Azerbaijan, Sunday, April 30, 2023. (AP Photo/Darko Bandic) - keystone

Auf gutem, ja auf dem bestmöglichen Weg befand sich Perez dieser Tage in Baku. Mit dem Doppelsieg aus Sprint und Grand Prix am gleichen Wochenende schaffte er das, was zuvor erst Verstappen im letzten April im Rennen der Emilia Romagna in Imola und dem Engländer George Russell im Mercedes im vergangenen November in São Paulo in Brasilien gelungen war.

Am Sonntag fiel die Entscheidung zugunsten des Mexikaners in der Frühphase des Grand Prix rund um die Neutralisation des Rennens, an deren Ursprung ein missglücktes Bremsmanöver des Niederländers Nyck de Vries im AlphaTauri stand. Der Auftritt des Safety-Cars war zur Bergung des Autos nötig geworden.

Verstappen mit Reifenwechsel kurz vor Safety-Car-Phase

Im Gegensatz zum zu jenem Zeitpunkt führenden Verstappen, der seinen Boxenstopp unmittelbar vor dem Auftritt des Führungswagens eingelegt hatte, konnte Perez den Reifenwechsel während der Phase mit verringerter Fahrgeschwindigkeit vornehmen lassen.

Verfolgen Sie die Formel 1?

Der fast um die Hälfte reduzierte Zeitverlust reichte Perez, um Verstappen als Leader abzulösen. Der Mexikaner zog aus der glücklichen Konstellation den bestmöglichen Profit. Er packte die Chance beim Schopf und liess sich auf dem Weg zu seinem sechsten Grand-Prix-Sieg, dem zweiten in dieser Saison nach jenem von Mitte März in Saudi-Arabien, nicht mehr aufhalten.

Auf dem Rundkurs am Kaspischen Meer, der mit seinen bedrohlich nahen Streckenbegrenzungen keine Fehler verzeiht, blieb Perez trotz einer Fahrt am Limit makellos. Hinter Vorjahressieger Verstappen sicherte sich Charles Leclerc im Ferrari Platz 3. Der von ganz vorne losgefahrene Monegasse vermochte sich nur wenige Runden an der Spitze zu behaupten. Das Ziel erreichte er mit einem Rückstand von 21 Sekunden auf Perez.

21 Sekunden – eine Welt in der Formel 1. Die aktuell reale Welt mit einem dominierenden Team allein auf weiter Flur.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Charles LeclercMax VerstappenMercedesRed BullFerrariFormel 1