Nach Putins Abbitte: Russe in Baku aus der Haft entlassen
Nach dem Treffen zwischen Kremlchef Wladimir Putin und Aserbaidschans Staatschef Ilham Aliyev kam ein russischer Medienmitarbeiter in Baku aus der Haft frei.

Nach einer Aussprache zwischen Kremlchef Wladimir Putin und Aserbaidschans Staatschef Ilham Aliyev ist ein Mitarbeiter eines russischen staatlichen Mediums in Baku aus der Haft entlassen worden.
Die Entlassung des Generaldirektors von «Sputnik Aserbaidschan», Igor Kartawych, in den Hausarrest sei zwischen den Präsidentenberatern ausgehandelt worden, berichtete die russische Tageszeitung «Kommersant» unter Berufung auf Putins aussenpolitischen Berater Juri Uschakow. Vor dem Gespräch hatte zwischen beiden Ländern ein Konflikt um den Absturz einer Passagiermaschine geschwelt.
Russisches System verursachte aserbaidschanischen Absturz
Putin hat nun bei einem Treffen in der tadschikischen Hauptstadt Duschanbe eingestanden, dass ein russisches Flugabwehrsystem den Absturz des aserbaidschanischen Flugzeugs vor neun Monaten verursacht hatte. Der Kremlchef sicherte Aliyev Schadenersatz zu.
Das Flugzeug war auf dem Landeanflug nach Grosny, als es von der russischen Flugabwehr beschossen wurde. Bei der Bruchlandung später in Kasachstan wurde die Maschine zerstört, 38 Menschen starben.
Flugzeugtragödie sorgt für Krise und Verhaftungswelle im Ural
Moskaus Unwille, offiziell Verantwortung für die Tragödie zu übernehmen, führte zu Spannungen zwischen beiden Ländern und zu einer Verhaftungswelle. Russische Behörden nahmen im Ural mehrere Mitglieder der aserbaidschanischen Diaspora unter dem Vorwurf organisierter Kriminalität fest.
Aserbaidschans Sicherheitsorgane durchsuchten die Büroräume von «Sputnik» und nahmen zwei Mitarbeiter als mutmassliche Geheimdienstagenten fest. Als Gegenleistung für die Haftentlassung von Kartawych entliess Russland den aserbaidschanisch stämmigen Ex-Theaterdirektor Mamedali Agajew aus dem Gefängnis.