Am Montag wird offiziell: Yamaha und Maverick Vinales gehen am Ende der Saison getrennte Wege. Viele Optionen bleiben dem Spanier in der MotoGP aber nicht.
MotoGP Maverick Vinales
Maverick Vinales auf Yamaha in der MotoGP – das sehen die Fans nur noch bis zum Saisonende. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Maverick Vinales (26) verlässt am Saisonende das Yamaha-MotoGP-Team.
  • Der Spanier gilt als Kandidat bei Aprilia oder beim Ducati-Team von Valentino Rossi.
  • Viele Optionen bleiben dem Moto3-Weltmeister von 2013 aber nicht.

Am Montag platzte in der MotoGP die Bombe: Maverick Vinales verlässt das Yamaha-Werksteam am Saisonende. Nach dem desaströsen Sachsenring-Wochenende verständigte man sich ein Jahr vor Vertragsende auf die Scheidung.

Ist die Trennung von Maverick Vinales und Yamaha der richtige Schritt?

Damit bringt Vinales noch einmal Bewegung in den eigentlich schon gut sortierten Fahrermarkt der Motorrad-Königsklasse. Denn in den Werksteams waren mit Ausnahme von Aprilia bereits alle Plätze bezogen.

Franco Morbidelli Yamaha MotoGP
Franco Morbidelli (#21, Yamaha) und Takaaki Nakagami (#30, Honda) beim Training zum Portugal-GP der MotoGP. - keystone

Das ändert sich jetzt schlagartig. Zum einen muss Yamaha einen Ersatz für den Ex-Moto3-Weltmeister auftreiben. Der dürfte Franco Morbidelli heissen – was das Petronas-Team mit zwei freien Motorrädern dastehen lässt. Die grosse Frage ist: Wo zieht es Vinales hin?

Option 1: Aprilia-Werksteam

Die wahrscheinlichste Antwort auf die Vinales-Frage lautet Aprilia. Das zweite Werksmotorrad neben Aleix Espargaro ist noch nicht besetzt. Lorenzo Savadori enttäuscht auf ganzer Linie und hat keine Chance auf einen neuen Vertrag.

Aber Vinales sieht sich bei Aprilia durchaus mit Konkurrenz konfrontiert – und die heisst Andrea Dovizioso. Der Ex-Vizeweltmeister hat mit der MotoGP trotz seiner Zwangspause in diesem Jahr noch nicht abgeschlossen.

Andrea Dovizioso Aprilia Test
Andrea Dovizioso testet in Jerez de la Frontera die Aprilia RS-GP. - MotoGP.com

Der Italiener bestreitet 2021 eine Reihe von Testtagen mit Aprilia, um das Team kennenzulernen. Ein Renncomeback ist aber bisher noch kein Thema, auch nicht als Wildcard. Womöglich findet sich «Dovi» schon mit der Rolle als Testfahrer ab.

Option 2: Kunden-Ducati

Wenn es bei Aprilia – aus welchen Gründen auch immer – nicht klappen sollte, bleibt eigentlich nur Ducati als Option. Im kommenden Jahr stellt die Marke aus Borgo Panigale acht Motorräder in der MotoGP.

Sechs davon sind besetzt – mit Jack Miller, Pecco Bagnaia, Johann Zarco, Jorge Martin, Fabio di Giannantonio und Enea Bastianini. Die letzten zwei verfügbaren Motorräder gibt es beim Team von Valentino Rossi, das 2022 debütiert.

Luca Marini MotoGP VR46
Luca Marini startet 2021 für VR46 auf einer Ducati in der MotoGP. - Keystone

Rossis Halbbruder Luca Marini, der eine solide Rookie-Saison in der Königsklasse bestreitet, gilt dort als gesetzt. Der zweite Platz wäre für Marco Bezzecchi gedacht, der bei VR46 in der Moto2 um die Spitzenplätze kämpft. Kommt Vinales, ist Bezzechi bei Aprilia ein Kandidat.

Option 3: Abschied aus der MotoGP

Aber vielleicht hat Vinales ja gar keine Lust mehr auf die Motorrad-Königsklasse? Mit 26 Jahren ist der Spanier noch etwas zu jung für den Rennfahrer-Ruhestand. Stattdessen könnte es ihn in die Superbike-Weltmeisterschaft ziehen.

Superbike-Weltmeisterschaft
Toprak Razgatlioglu (Yamaha) vor Alex Lowes (Kawasaki) und Chaz Davies (Ducati) beim Aragon-Rennen der Superbike-Weltmeisterschaft. - WorldSBK

Denn auch dort löst sein Yamaha-Abschied womöglich ein heiteres Stühlerutschen aus. Yamaha-Star Toprak Razgatlioglu gilt als potenzieller Morbidelli-Nachfolger beim Petronas-Team. Und in der Superbike-WM wäre Vinales wohl einer der gefragtesten Piloten.

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