Papst Franziskus hat die Europäer bei einem Besuch auf der Mittelmeerinsel Zypern am Donnerstag zur «Einheit» besonders in Fragen der Migration aufgerufen.
Papst Franziskus und Zyperns Präsident Anastasiades
Papst Franziskus und Zyperns Präsident Anastasiades - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Kirchenoberhaupt ruft zu Überwindung von Trennendem auf.

Das Trennende müsse «überwunden» werden, forderte das katholische Kirchenoberhaupt. «Wir müssen uns gegenseitig willkommen heissen und uns integrieren.» Um eine «menschenwürdige Zukunft» zu schaffen, müssten die Mauern niedergerissen und der «Traum der Einheit» gepflegt werden, fügte er hinzu.

Der Papst sprach in einer maronitischen Kirche in Zyperns Hauptstadt Nikosia. Das EU-Land verzeichnet derzeit einen starken Anstieg der Ankünfte von Flüchtlingen. Das sei jedoch nicht nur schlecht, sagte Franziskus: In der Vergangenheit hätten «viele unserer migrantischen Brüder und Schwestern» die Insel «zu einem echten Treffpunkt verschiedener Ethnien und Kulturen» gemacht.

Das Mittelmeer sei ein Meer «unterschiedlicher Geschichten», das schon viele Zivilisationen beheimatet habe, sagte das Kirchenoberhaupt weiter. Noch heute träfen am Mittelmeer Menschen, Völker und Kulturen aus allen Teilen der Welt zusammen. Vor seinem Besuch auf Zypern hatte Franziskus das Mittelmeer allerdings als einen «riesigen Friedhof» bezeichnet.

Über das Mittelmeer führen einige der wichtigsten Flüchtlingsrouten für Menschen aus Afrika und Asien, die nach Europa gelangen wollen. Die Überfahrt ist häufig lebensgefährlich. Seit Jahresbeginn sind nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) bereits etwa 1400 Migranten bei dem Versuch, Europa zu erreichen, gestorben. Experten gehen zudem von einer hohen Dunkelziffer aus.

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