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Erst Drogen, jetzt Öl: Was Trump mit Venezuela vorhat

Keystone-SDA
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USA,

Donald Trump hat die grosse US-Militärpräsenz vor der venezolanischen Küste mit den Ölvorkommen des südamerikanischen Landes in Verbindung gebracht.

Maduro Venezuela
US-Präsident Donald Trump haucht einen Kuss während eines Chanukka-Empfangs im East Room des Weissen Hauses in Washington. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Trump erhöht den Druck auf Venezuela mit Militärpräsenz, Drohungen und Beschlagnahmungen.
  • Neben dem Kampf gegen Drogenschmuggel rückt nun offen Venezuelas Öl in den Fokus der USA.
  • Trump wirft der Regierung von Maduro vor, mit Öl Terror und Kriminalität zu finanzieren.

Es begann mit Videos, die die US-Regierung im Internet postete. Die Aufnahmen sollen Angriffe des US-Militärs auf Boote in der Karibik zeigen, die Drogen Richtung USA geschmuggelt haben sollen. Die ganze Welt konnte die Attacken, bei denen Dutzende Menschen gestorben sein sollen, im Netz verfolgen – und es wirkte wie eine Abschreckung. US-Präsident Donald Trump sagte dem Drogenhandel auf See den Kampf an. Venezuela rückte dabei immer stärker ins Visier. Mittlerweile wirft Trump Venezuela nicht mehr allein Drogenschmuggel vor, es geht auch um etwas anderes: Öl.

Seit Monaten kocht der Streit immer weiter hoch. Die USA erkennen den autoritären Linkspolitiker Nicolás Maduro nicht als Präsidenten des südamerikanischen Landes an. Die Wahl 2024 war begleitet von Betrugsvorwürfen, landesweiter Proteste und internationaler Kritik. Maduro geriert sich als unbeugsamer Rebell im Hinterhof der Vereinigten Staaten, der der US-Regierung unerschrocken die Stirn bietet. Immer wieder wettert er gegen den «Imperialismus» und zeichnet ein Bild von Venezuela als sozialistischem Vorzeigestaat. Auch vor diesem Hintergrund rückten die USA den Drogenschmuggel ins Blickfeld.

Verletzt die USA im Konflikt mit Venezuela internationales Recht?

Die USA haben ein grosses Drogenproblem. Sie machen andere Staaten dafür verantwortlich, das Land mit Drogen zu überschwemmen. Die US-Regierung zog in der Karibik Militär zusammen, darunter das grösste Kriegsschiff der Welt – ein Flugzeugträger. Es gab tödliche Angriffe des Militärs auf Boote mit Menschen, die Drogen geschmuggelt haben sollen. Kritiker werten das Vorgehen als Verstoss gegen das Völkerrecht, Trumps Regierung spricht hingegen von einem legitimen Kampf gegen «Drogenterroristen». Sie wirft Präsident Maduro vor, in Drogengeschäfte verwickelt zu sein. Doch seit kurzem spielt auch Öl eine Rolle.

USA beschlagnahmen Öltanker

Vor wenigen Tagen beschlagnahmten die USA einen Öltanker vor der Küste Venezuelas. Maduro wirft den USA vor, es bei der Eskalation des Konflikts vor allem auf dieses Öl abgesehen zu haben und einen Machtwechsel in Caracas erzwingen zu wollen. Trump sagte, Maduros Tage als Präsident seien gezählt. US-Regierung und das FBI hatten die Beschlagnahme damit begründet, dass das Schiff Teil eines illegalen Netzwerks zum Transport von Öl gewesen sei, mit dem ausländische Terrororganisationen unterstützt werden sollten.

Er hat nun die US-Militärpräsenz vor der venezolanischen Küste mit den Ölvorkommen des südamerikanischen Landes in Verbindung gebracht. Der Republikaner schrieb in einem Post auf der Plattform Truth Social, Venezuela habe den USA «Öl, Land und andere Vermögenswerte» gestohlen und forderte die «SOFORTIGE» Rückgabe. Anfang der 2000er Jahre hatte Venezuela Ölfelder verstaatlicht, betroffen waren ausländische und auch US-Firmen. Es folgte ein Streit über Entschädigungen.

Venezuela
Am Mittwoch stoppte die US-Küstenwache vor der Küste Venezuelas einen Öltanker. - keystone

Der US-Präsident drohte: Das südamerikanische Land sei von der grössten Flotte umgeben, die jemals in der Geschichte Südamerikas zusammengestellt worden sei. Diese werde weiter anwachsen – bis zu dem Zeitpunkt der Rückgabe.

Die venezolanische Regierung verurteilte Trumps «groteske Drohung» und bezeichnete sie als einen schwerwiegenden Verstoss gegen das Völkerrecht. In einer Mitteilung hiess es, Trump habe wieder einmal seine wahren Absichten offenbart, sich die Ölvorkommen Venezuelas aneignen zu wollen.

Trump bezeichnet Regierung in Venezuela als «terroristische Organisation»

Trump verfügte eine «TOTALE UND VOLLSTÄNDIGE BLOCKADE ALLER SANKTIONIERTEN ÖLTANKER», die in Venezuela ein- oder auslaufen. Es könnten weitere Schiffe in der Region von den USA beschlagnahmt werden.

Trump bezeichnete das Regime in Venezuela unter anderem wegen des angeblichen Diebstahls von US-Vermögenswerten als «AUSLÄNDISCHE TERRORISTISCHE ORGANISATION». Der US-Präsident warf der Regierung Maduros vor, sich mit Öl aus «diesen gestohlenen Ölfeldern» zu finanzieren und warf dem Land auch Drogen-«Terrorismus», Menschenhandel, Mord und Entführungen vor. Mithilfe dieser Einstufung könnten die USA versuchen, Einsätze rechtlich zu untermauern.

Venezuela
Maduro wirft den USA vor, es bei der Eskalation des Konflikts vor allem auf dieses Öl abgesehen zu haben und einen Machtwechsel in Caracas erzwingen zu wollen. - keystone

Mit schätzungsweise 303 Milliarden Barrel (je 159 Liter) verfügt das Land über die grössten Ölreserven der Welt. Es handelt sich dabei vor allem um Schweröl, das nur mit spezieller Technik gefördert und raffiniert werden kann. Trotz der enormen Reserven ist die Ölproduktion mit rund einer Million Barrel pro Tag recht niedrig – vor 20 Jahren wurden noch fast drei Millionen Barrel Öl pro Tag in Venezuela gefördert. Verantwortlich dafür sind Sanktionen, aber auch Missmanagement.

Kommentare

User #5991 (nicht angemeldet)

Unser Friedensfürst wieder. Hat er seinen Fifa Pokal wohl schon poliert heute?

User #5397 (nicht angemeldet)

Die Indianer von Nordamerika fordern die Rückgabe ihres Landes.

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