Papst feiert Messe in Beirut: «Libanon, steh wieder auf!»
Der Papst fordert den krisengeplagten Libanon zu gesellschaftlichem Zusammenhalt und Frieden auf.

Vor etwa 150'000 Gläubigen hat Papst Leo XIV. im Libanon zu einem neuen gesellschaftlichen Zusammenhalt in dem krisengeplagten Land aufgerufen.
«Libanon, steh wieder auf! Sei ein Haus der Gerechtigkeit und der Geschwisterlichkeit! Sei ein Vorbote des Friedens für die ganze Levante!», sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche bei einer grossen Messe in Beirut.
Jeder müsse seinen Beitrag leisten und nur gemeinsam könne das Land «zu seiner früheren Pracht zurückfinden.» Der einzige Weg dafür sei ein Ende politischer Abschottung und ethnischer Spannungen.
Religiöse Grenzen öffnen
Die Menschen müssten religiöse Grenzen für echte Begegnung öffnen und «neu den Traum von einem geeinten Libanon» in ihrem Innern wecken, erklärte der Papst in seiner Predigt.
Der Libanon ist geprägt durch das Nebeneinander verschiedener Religionen. In dem Land leben Muslime – Sunniten und Schiiten – und auch Christen. Das Land durchlebt derzeit die schwerste Wirtschaftskrise seiner Geschichte, viele Menschen leben in Armut.
Vor allem die angespannte Sicherheitslage nach dem Krieg zwischen der Hisbollah und Israel setzt dem Land schwer zu. Schon Stunden vor Beginn des Gottesdienstes strömten Tausende Menschen zur Beirut Waterfront unweit des Jachthafens der libanesischen Hauptstadt, um den Papst bei der Messe zu erleben.
Erste Auslandsreise
Bei Leos Ankunft im geschlossenen Papamobil schwenkten die Menschen libanesische und vatikanische Flaggen und empfingen ihn mit tosendem Applaus. Die Messe bildet den Abschluss von Leos erster Auslandsreise seit seiner Wahl zum Pontifex vor mehr als einem halben Jahr.
Er besuchte zunächst die Türkei, anschliessend den Libanon. Am Nachmittag fliegt er zurück nach Rom. Zuvor betete Leo an der Stelle der verheerenden Explosion im Hafen von Beirut vor fünf Jahren.
Angehörige einiger der mehr als 200 Todesopfer der Explosion hielten Fotos ihrer Liebsten hoch, als der Papst an dem Ort eintraf. Leo verharrte zunächst in stiller Andacht mitten in den Trümmern, anschliessend grüsste er einige der Angehörigen und unterhielt sich mit ihnen.













