Hat Donald Trump Chancen auf den Friedensnobelpreis?
Am Freitag wird in Oslo der Friedensnobelpreis vergeben. Donald Trump hat sich selbst für die Auszeichnung beworben. Wie realistisch ist eine Vergabe an ihn?

Donald Trump behauptet, innerhalb von sieben Monaten sieben Kriege beendet zu haben, wie das «ZDF» berichtet. Bei seiner Ansprache vor der UN-Vollversammlung Ende September sagte der US-Präsident: Jeder finde, ihm stehe der Friedensnobelpreis zu.
Er bezog sich dabei auf seine Vermittlerrolle in verschiedenen Konflikten rund um den Globus.
Länder nominieren Donald Trump für den Preis
Mehrere Länder haben Donald Trump für den Friedensnobelpreis nominiert, darunter Pakistan, Israel und Kambodscha. Pakistan begründete die Nominierung mit Trumps entschlossenem diplomatischem Eingreifen im Kaschmir-Konflikt mit Indien, berichtet «t-online».

Auch Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu schlug den US-Präsidenten im Juli für die Auszeichnung vor.
Trumps Selbstvermarktung als Friedensstifter
Trump legte im Gaza-Krieg einen Friedensplan vor, dem laut «t-online» Chancen zugerechnet werden. Im Konflikt zwischen Kambodscha und Thailand drohte Trump beiden Ländern: Er werde keine Handelsverträge abschliessen, wenn sie die Kämpfe nicht beenden, schreibt das «ZDF».
Nach fünf Tagen heftiger Gefechte einigten sich beide Seiten auf eine Waffenruhe.
Trump bringt sich selbst ins Spiel
Der US-Präsident rief im Juli den norwegischen Finanzminister an und erkundigte sich über den Friedensnobelpreis. Das geht aus einem Bericht des «IPG Journal» hervor, das auf die intensive Lobbying-Kampagne Trumps hinweist.
Der Präsident erwähnte dabei auch angebliche Erfolge in Konflikten zwischen Israel und Iran sowie zwischen Armenien und Aserbaidschan.
Vergabekriterien könnten Trump im Weg stehen
Dennoch könnte es für Donald Trump in diesem Jahr nicht zum Friedensnobelpreis reichen, wie «t-online» schreibt. Das norwegische Nobelkomitee vergibt den Preis nach einem festgelegten Prozedere mit strengen Fristen.
Die Nominierungsfrist für den Friedensnobelpreis 2025 endete bereits Ende Januar. Insgesamt stehen 338 Nominierte zur Auswahl für den diesjährigen Preis, berichtet die «Bayerische Staatszeitung».
Wer hat gute Chancen auf den Friedensnobelpreis?
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und Julia Nawalanaja, die Witwe des verstorbenen russischen Oppositionellen, gelten als mögliche Kandidaten. Auch der Internationale Strafgerichtshof wird gemäss Einschätzung von Friedensforschern als Favorit gehandelt.
Die Bekanntgabe des Preisträgers erfolgt am Freitag in Oslo, die eigentliche Vergabe findet erst am 10. Dezember statt.