Witkoff: Wer ist Trumps umstrittener Gesandter für Russland?
Steve Witkoff verhandelt für Trump mit Putin. Seine Nähe zu Moskau sorgt für Kritik.

Steve Witkoff steht im Zentrum diplomatischer Kontroversen. Der 68-jährige Immobilienmogul aus New York ist Donald Trumps Sondergesandter für den Nahen Osten.
Seine Rolle hat sich mittlerweile auf die Ukraine-Verhandlungen ausgeweitet, wie «CNN» berichtet. Der Selfmade-Milliardär wurde 1957 in der Bronx geboren und wuchs in einer jüdischen Mittelschichtfamilie auf.
Seine Grosseltern emigrierten aus dem Russischen Kaiserreich in die USA.
Steve Witkoff: Vom Anwalt zum Milliardär
Nach dem Jurastudium an der Hofstra-Universität stieg Witkoff in die Immobilienbranche ein. Bei der Kanzlei Dreyer & Traub lernte er Donald Trump kennen, wie «NPR» schreibt.

1997 gründete er die Witkoff Group. Das Unternehmen entwickelte über 70 Immobilien in den USA, darunter das Woolworth Building in Manhattan.
Sein Vermögen wird auf mindestens eine Milliarde Dollar geschätzt. «Forbes» beziffert sein persönliches Vermögen auf diesen Betrag, wie «Qz.com» berichtet.
Eine jahrzehntelange Freundschaft
Die Verbindung zu Trump begann 1986 in einem New Yorker Deli. Witkoff kaufte Trump ein Sandwich, als dieser kein Bargeld dabei hatte, erinnert sich «Time».
Die Freundschaft vertiefte sich über die Jahre. Als Witkoffs Sohn 2011 an einer Opioid-Überdosis starb, war Trump bei der Beerdigung anwesend.
Während des Wahlkampfs 2024 spendete Witkoff mehr als zwei Millionen Dollar für Trump. Er half auch bei der Spendenbeschaffung unter jüdischen Grossspendern, so «Britannica».
Der umstrittene Friedensplan
Witkoff präsentierte im Herbst einen 28-Punkte-Plan für die Ukraine. Das Dokument begünstigte deutlich russische Interessen, schreibt «Newsweek».
Der Plan fordert die Ukraine auf, Gebiete abzutreten und ihre Armee zu reduzieren. Zudem soll Kiew auf eine NATO-Mitgliedschaft verzichten, berichtet «Euronews».
Im Gegenzug soll Putin seinen Platz am G8-Tisch zurückerhalten. Für den Wiederaufbau waren 100 Milliarden Dollar aus eingefrorenen russischen Reserven vorgesehen.
Das brisante Telefonat
Ein durchgesickertes Transkript bringt Witkoff in Bedrängnis. Am 14. Oktober telefonierte er mit Juri Uschakow, Putins Top-Berater, wie «Bloomberg» enthüllte.
Witkoff gab dem Kreml konkrete Ratschläge für das Gespräch zwischen Putin und Trump. Er empfahl, Trump als «Mann des Friedens» zu würdigen, schreibt «News.de».
Das Telefonat fand einen Tag vor Trumps Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj statt. Witkoff drängte darauf, dass Putin zuerst mit Trump sprechen sollte, so «Fox News».
Trumps Verteidigung
Trump sieht in dem Vorfall kein Problem. An Bord der Air Force One nannte er das Gespräch eine «ganz normale Sache», berichtet der «ORF».
Der US-Präsident verteidigte seinen Gesandten mit klaren Worten. Witkoff müsse den Deal beiden Seiten verkaufen, das sei die Aufgabe eines Dealmakers.
Trump kündigte an, Witkoff kommende Woche nach Moskau zu schicken. Möglicherweise wird ihn Trumps Schwiegersohn Jared Kushner begleiten, so «CNN».
Heftige Kritik aus dem Kongress
Selbst republikanische Politiker äussern Bedenken. Der Kongressabgeordnete Brian Fitzpatrick sprach von einem «Riesenproblem», wie der «ORF» zitiert.
Sein Parteikollege Don Bacon wurde noch deutlicher. Es sei offensichtlich, dass Trumps Sondergesandter voll auf russischer Seite stehe, schrieb er auf X.

Ein von «Politico» zitierter Diplomat meinte, der Sondergesandte solle einen Psychiater konsultieren. Sein Verhalten gleiche eher einem Geschäftsmann als einem Diplomaten.
Geschäftliche Verflechtungen
Die «New York Times» deckte im September 2025 brisante Verbindungen auf. Witkoff schloss einen zwei Milliarden Dollar Deal mit den Vereinigten Arabischen Emiraten ab.
Der Deal ermöglichte den Emiraten Zugriff auf fortschrittlichste US-KI-Chips. Die Vereinbarung bereichert sowohl Trump als auch sein engstes Umfeld, berichtete die Zeitung.
Seine Söhne sind zudem Mitbegründer von World Liberty Financial. An dieser Kryptowährungsfirma sind auch Trumps Söhne beteiligt, wie «Time» schreibt.












