Gericht: Deutschland muss Soldatenfamilie 82'000 Euro zahlen
Ein Gericht in Rom hat die Bundesrepublik verurteilt, den Erben eines italienischen Soldaten 82'000 Euro zu zahlen – mehr als 80 Jahre nach Kriegsende.

Mehr als 80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs hat ein Gericht in Rom die Bundesrepublik verurteilt, den Erben eines italienischen Soldaten 82'000 Euro (etwa 76'500 Franken) finanziellen Ausgleich zu zahlen. Das Gericht wertete dessen monatelange Inhaftierung in Konzentrationslagern in Deutschland und Österreich als Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete.
Insgesamt war der Mann nach Unterzeichnung des Waffenstillstands zwischen Italien und den Alliierten im September 1943 mehr als 600 Tage interniert. Die Wehrmacht Nazi-Deutschlands hatte danach grosse Teile Italiens, des bisherigen Verbündeten, besetzt.
Mussolini hielt sich im Norden bis 1945 an der Macht
Dabei wurden Hunderttausende italienische Soldaten gefangengenommen. Im Norden hielt sich der faschistische Diktator Benito Mussolini bis kurz vor Kriegsende 1945 an der Spitze eines Vasallenstaats an der Macht.
Dem Anwalt der Angehörigen zufolge hatte sich der Soldat von seiner Inhaftierung nie wieder erholt. 1982 habe der Mann Suizid begangen. Das Urteil erging durch ein Zivilgericht in Rom.














