Trumps Zölle belasten Wirtschaft und Verbraucher weltweit
Während der Supreme Court Trumps Zölle prüft, sinkt die Konsumstimmung und Handelspartner leiden.

Der Oberste Gerichtshof der USA verhandelt über die Rechtmässigkeit von Donald Trumps weitreichender Zollpolitik. Die mündliche Anhörung am 5. November liess deutliche Zweifel der Richter erkennen, berichtet das «ZDF».
Trump beruft sich auf ein Notstandsgesetz aus dem Jahr 1977, um ohne Kongress Zölle zu verhängen. Doch mehrere Richter, darunter konservative Mitglieder des Gerichts, äusserten erhebliche Bedenken gegenüber dieser Rechtsgrundlage.
Verbraucher verlieren Vertrauen in die Wirtschaft
Die Konsumstimmung in den USA verschlechtert sich merklich unter dem Einfluss der Handelspolitik. Der Michigan Consumer Sentiment Index fiel im November auf 50,3 Punkte, nachdem er im Oktober noch bei 53,6 lag.
Dies markiert einen der tiefsten Stände seit drei Jahren, wie «Trading Economics» meldet. Zwar scheint er sich im Dezember mit 51 Punkten leicht zu erholen, dennoch bleibe eine Unsicherheit beim Preisausblick bestehen.
Kanada und Mexiko massiv von Zöllen getroffen
Vor allem Trumps Zölle von 25 Prozent gegen Kanada und Mexiko zeigen drastische Auswirkungen. Kanada müsste mittelfristig mit einem Rückgang der Industriewertschöpfung um 14 Prozent rechnen, warnt das Ifo-Institut.
In Mexiko würde die industrielle Wertschöpfung um 13 Prozent einbrechen, heisst es in der Studie. Beide Länder reagierten mit Gegenmassnahmen, meldet «Legal Tribune Online».
Schweiz mit höchsten Zollsätzen konfrontiert
Die Schweiz gehört mit 39 Prozent Zölle zu den am stärksten betroffenen Ländern weltweit. Nach intensiven Verhandlungen konnte der Satz auf 15 Prozent gesenkt werden, berichtet «Economiesuisse».

Dennoch bedeutet dies für die exportorientierte Wirtschaft eine erhebliche Belastung. Schweizer Unternehmen sagten im Gegenzug Investitionen von 200 Milliarden Dollar in die USA zu.
China weicht Handelsdruck teilweise aus
Für China fallen die Auswirkungen überraschend moderat aus, wie das Ifo-Institut feststellt. Die Industriewertschöpfung würde nur um knapp ein Prozent zurückgehen, da China den Handel leichter umlenken kann.
Dennoch bleiben die Zölle von anfänglich zehn Prozent eine Belastung für die ohnehin angeschlagene chinesische Wirtschaft. Die USA sind trotz aller Diversifizierungsbemühungen ein wichtiger Exportmarkt für chinesische Unternehmen.
Urteil des Supreme Court bleibt abzuwarten
Wann der Oberste Gerichtshof sein Urteil verkünden wird, ist unklar. Die Richter streben eine Entscheidung innerhalb der laufenden Prozessperiode an, die im Sommer 2026 endet.

Sollte das Gericht gegen Trump entscheiden, könnte die Regierung versuchen, die Zölle auf andere Rechtsgrundlagen zu stützen. Finanzminister Scott Bessent kündigte bereits an, die Zölle notfalls mit alternativen rechtlichen Befugnissen aufrechtzuerhalten, meldet «Euronews».
















