Eine Studie hat gezeigt, dass sich die mentale Gesundheit während der Corona-Pandemie bei vielen Menschen dramatisch verschlechtert hat.
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Das Coronavirus hatte global verheerende Auswirkungen auf die mentale Gesundheit der Menschen. (Symbolbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Laut einer Studie gab es 2020 deutlich mehr Fälle von Angst und Depressionen als erwartet.
  • Die Untersuchung zeigt, dass sich die Pandemie deutlich auf unsere Psyche ausgewirkt hat.
  • Das Risiko für psychische Probleme ist dabei für Frauen und Junge am höchsten.
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Es ist ein Thema, das praktisch seit Beginn der Pandemie mit dem Coronavirus immer wieder beleuchtet wird: die Auswirkungen der Krise auf die Psyche der Menschen. Eine neue Studie zeigt nun auf, wie dramatisch die Folgen von Covid-19 für die weltweite mentale Gesundheit waren.

Die Fallzahl von Angstzuständen und Depressionen ist 2020 deutlich angestiegen, wie die in der Fachzeitschrift «The Lancet» publizierte Untersuchung ergibt.

Die Forschenden schätzen, dass es aufgrund des Virus weltweit 76 Millionen zusätzliche Fälle von Angstzuständen gab. Zudem gehen sie von pandemiebedingten 53 Millionen zusätzlichen Fällen von schweren depressiven Störungen aus.

Frauen und Junge besonders betroffen

Betroffen sind insbesondere junge Menschen und Frauen. Der beteiligte Forscher Damiano Santomauro von der Universität Queensland (Australien) erklärt: «Wir glauben, das ist, weil Frauen eher von den sozialen und wirtschaftlichen Folgen der Pandemie betroffen sind.»

Sie würden wegen des Coronavirus auch häufig zusätzliche Verantwortungen auf sich nehmen, wie Betreuungs- oder Haushaltsarbeit aufgrund von Schulschliessungen.

Hat sich die Pandemie auf Ihre mentale Gesundheit ausgewirkt?

Santomauro fügt an: «Frauen haben auch tendenziell niedrigere Gehälter, weniger Ersparnisse und weniger sichere Arbeitsplätze als Männer.» Sie seien deshalb aufgrund der Krise eher finanziell benachteiligt. Eine Rolle könne aber auch die vermehrte häusliche Gewalt spielen.

Coronavirus
Frauen haben wegen des Coronavirus häufig zusätzliche Arbeiten im Haushalt oder bei der Betreuung übernommen. (Symbolbild) - Keystone

Für die Jungen seien insbesondere Schul- und Hochschulschliessungen sowie Einschränkungen bei den sozialen Kontakten schwierig gewesen. Global betrachtet hatten sie zudem ein erhöhtes Risiko, ihre Stelle zu verlieren.

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Brauchen Sie Hilfe?

Sind Sie selbst depressiv oder haben Sie Selbstmordgedanken? Dann kontaktieren Sie bitte umgehend die Dargebotene Hand (www.143.ch).

Unter der kostenlosen Hotline 143 erhalten Sie anonym und rund um die Uhr Hilfe von Beratern. Diese können die Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen. Auch eine Kontaktaufnahme über einen Einzelchat oder anonyme Beratung via E-Mail ist möglich.

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