Corona: Deutsche Ärzte begrüssen geplante Enquete-Kommission
Der Deutsche Bundestag beschliesst eine Enquete-Kommission zur Aufarbeitung der Corona-Pandemie. Experten und Verbände begrüssen diesen Schritt ausdrücklich.

Der Deutsche Bundestag entscheidet heute über die Einsetzung einer Enquete-Kommission zur Aufarbeitung der Corona-Pandemie. Die Kommission soll Lehren für zukünftige Krisen ziehen, wie die «Tagesschau» berichtet.
Die Initiative geht auf einen gemeinsamen Antrag der Regierungsparteien CDU/CSU und SPD zurück. Die Pandemie habe laut Antrag Bürger, Zivilgesellschaft und Institutionen vor Herausforderungen von historischer Tragweite gestellt.
Besonders betroffen waren Gesundheitswesen, Bildung und Sozialstaat, auch der Alltag von Familien und Kindern wurde stark beeinflusst. Viele Selbstständige und Kulturschaffende sahen sich existenziellen Problemen gegenüber, wie der Deutsche Kulturrat betont.
Kassenärzte halten Aufarbeitung für «dringend erforderlich»
Die Enquete-Kommission soll laut «Tagesspiegel» aus 14 Abgeordneten und 14 Expertinnen bestehen. Bis 2027 werden Empfehlungen für künftige Krisen erarbeitet, dabei sollen alle gesellschaftlichen Bereiche berücksichtigt werden.

Dr. Andreas Gassen, Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, bezeichnet die Kommission der «Ärzte Zeitung» gegenüber als «dringend erforderlich». Er warne jedoch davor, das Gremium für Schuldzuweisungen zu missbrauchen, es gehe um eine sachliche und transparente Analyse.
Auch der deutsche Hausärzteverband begrüsst die Initiative laut «Ärzte Zeitung». Es müsse geprüft werden, welche Massnahmen sinnvoll waren und welche nicht.
Lehren aus Corona ziehen
Wissenschaftler fordern eine differenzierte Aufarbeitung von Corona, wie der «Tagesspiegel» darlegt. Die wirtschaftlichen Schäden und die Kosten der Massnahmen sollen ebenfalls Thema sein.
Die Kommission solle jedoch nicht nur zurückblicken, sondern auch Empfehlungen für die Zukunft entwickeln. Dabei seien die Lehren aus der Corona-Pandemie zentral, um Deutschland besser auf kommende Krisen vorzubereiten.
Die Kosten für die Kommissionsarbeit werden laut der «Tagesschau» mit mehreren Millionen Euro veranschlagt.