Macron läutet Nationalfeiertag mit dramatischer Rede ein
Mit einer eindringlichen Ansprache zum Nationalfeiertag sendet Frankreichs Präsident Macron aussenpolitische Signale. Das Militärbudget werde massiv erhöht.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat am Vorabend des diesjährigen Nationalfeiertags eine dramatische Rede gehalten. Er kündigte eine Erhöhung des Verteidigungsbudgets auf 64 Milliarden Euro (rund 62,2 Milliarden Franken) bis 2027 an.
Macron warnte vor der grössten Bedrohung für Europa seit 1945 wie «Die Zeit» berichtet. Er sprach von einem «Moment des Umbruchs», in dem Europas Freiheit auf dem Spiel stehe, zitiert ihn die «Süddeutsche Zeitung».
Die Erhöhung des Budgets erfolge als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine. Der Präsident betonte, dass Europa seine Verteidigung nun selbst in die Hand nehmen müsse.
Macron warnt vor Imperialisten
In seiner Rede verwies der 47-Jährige laut «Stern» auch auf «Imperialismen und Annexionsmächte». Die internationale Ordnung sei bedroht, das «Gesetz des Stärkeren» setze sich durch, so die Warnung.

Mit der Budgeterhöhung sendet Macron das Signal, dass Frankreich bereit ist, eine Führungsrolle in der europäischen Sicherheitsarchitektur zu übernehmen. Die schnelle Einsatzfähigkeit der französischen Streitkräfte werde bei der heutigen Militärparade besonders hervorgehoben, wie «Puls24» berichtet.
Indonesien ist der diesjährige Ehrengast bei der Parade in Paris. Der indonesische Präsident sass neben Macron, was die internationale Dimension der Veranstaltung betonte, so der «Stern».
Frankreich baut Führungsanspruch aus
Experten sehen Macrons Rede als klares Zeichen an die Partner in der EU und an die NATO. Frankreich wolle seine Rolle als Garant für Stabilität und Freiheit in Europa stärken, berichtet «Die Zeit».
Die Verdoppelung des Verteidigungsbudgets war ursprünglich erst für 2030 geplant. Nun wird das Ziel deutlich vorgezogen.