Häftling gelingt Flucht, weil er sich in Tasche versteckt
Ein Häftling eines französischen Gefängnisses nutzt die Entlassung seines Mitgefangenen, um sich in seiner Tasche zu verstecken.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein Mann flieht aus einem französischen Gefängnis.
- Dazu versteckt er sich in der Tasche eines Mitgefangenen.
- Dieser schmuggelt den Häftling unbemerkt hinaus, als er entlassen wird.
Als sein Zellengenosse aus dem nahe Lyon gelegenen Gefängnis Corbas entlassen wird, setzt ein Häftling einen ungewöhnlichen Plan um: Er versteckt sich in der Tasche seines bis dato Mitgefangenen und verlässt darin ebenfalls die Strafvollzugsanstalt.
Für den Verwaltungsdirektor Sébastien Cauwel ist es das erste Mal, dass so etwas vorkommt, wie «CNN» zitiert: «Dies ist ein äusserst seltener Vorfall, den wir in dieser Verwaltung noch nie erlebt haben.» Die erfolgte Flucht zeige «eine ganze Reihe schwerwiegender Versäumnisse» in der Gefängnisüberwachung auf, so Cauwel.
Gefängnis überlastet
Dass der Mann geflohen sei, habe man erst einen Tag später, am Samstagmorgen, bemerkt. Das überfüllte Gefängnis ist derzeit zu 170 Prozent ausgelastet. «Das erschwert die Arbeitsbedingungen unserer Beamten», erklärt der Verwaltungsdirektor.

Zu dem Vorfall wurde eine Untersuchung eingeleitet. Ebenfalls wurde eine Ansammlung von Fehlern eingeräumt. Der Häftling hätte mehrere Haftstrafen verbüssen sollen, wie der französische Strafvollzugsdienst laut «AFP» mitteilt.
Mittlerweile konnte der geflüchtete Häftling wieder dingfest gemacht werden. Der Mann wurde am frühen Montagmorgen beim Verlassen eines Kellers in einem Vorort von Lyon festgenommen, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte.
Laut Staatsanwaltschaft sass der 20-Jährige wegen Mordes und illegalen Waffenbesitzes ein. Sein aus der Haft entlassener Zellengenosse und Komplize wurde zunächst nicht gefasst.