Twitter hat einen Account gesperrt, der die Flüge von Elon Musks Jet verfolgte. In der Vergangenheit hatte der Twitter-Chef noch versprochen, das nicht zu tun.
Elon Musk
Der gesperrte Twitter-Account hatte über die Flüge von Twitter-Besitzer Elon Musk berichtet. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/AP/Miguel Roberts
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Das Wichtigste in Kürze

  • Twitter hat trotz gegenteiliger Versprechen von Elon Musk einen Account gesperrt.
  • Dieser verfolgte die Starts und Landungen seines Privatjets.

Der Kurzbotschaftendienst Twitter hat ein Nutzerkonto gesperrt, auf dem die Flüge seines neuen Besitzers Elon Musk dokumentiert wurden. «Account gesperrt» stand am Mittwoch auf der Twitter-Seite von @ElonJet. Ein Grund für die Sperrung wurde nicht genannt.

Das vom Studenten Jack Sweeney ins Leben gerufene Nutzerkonto griff auf öffentlich zugängliche Daten zurück, um automatisch die Starts und Landungen des Privatjets von Elon Musk zu dokumentieren. Es hatte rund eine halbe Million Follower. Sweeneys privates Nutzerkonto wurde nicht gesperrt – auf anderen Online-Plattformen veröffentlicht er weiterhin Musks Privatflüge.

Musk bot Geld für Account-Schliessung

In der Vergangenheit hatte Musk, der Chef des Elektroautobauers Tesla und des Raumfahrtunternehmens SpaceX, Sweeney 5000 Dollar (rund 4725 Euro) geboten, um den Account @ElonJet zu schliessen. Nur wenige Tage nach dem Kauf von Twitter für 44 Milliarden Dollar Ende Oktober beteuerte Musk dann, sein Einsatz für das Recht auf freie Meinungsäusserung gehe so weit, dass er das Nutzerkonto über seine Privatflüge nicht schliessen werde – auch wenn es ein direktes Risiko für seine persönliche Sicherheit darstelle.

Der Multimilliardär – derzeit der zweitreichste Mensch der Welt hinter dem französischen Luxusgütermogul Bernard Arnault – hat Twitter seit der Übernahme ins Chaos gestürzt. Er entliess das Spitzenmanagement und rund die Hälfte der Belegschaft und schaltete gesperrte Konten wie jenes des früheren US-Präsidenten Donald Trump wieder frei.

Musk gibt sich als radikaler Verfechter des Rechts auf freie Meinungsäusserung. Kritiker befürchten, dass unter seiner Führung auf Twitter Hassbotschaften und Falschinformationen rasant zunehmen könnten. Zuletzt löste Musk Medienberichten zufolge ein Beratergremium auf, das Twitter vor sechs Jahren im Kampf gegen Hassbotschaften, Kinderpornografie und Diskriminierung gegründet hatte. Zahlreiche grosse Werbekunden haben sich bereits von Twitter abgewendet.

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