Französisch-Polynesien leidet an einer abrupten, massiven Corona-Welle. Aus ungeklärten Gründen sind die Fallzahlen drastisch gestiegen.
Französisch-Polynesien
Frankreichs Präsident Macron bei seiner Ankunft auf Tahiti am 26. Juli 2021. Da war noch alles im Lot auf der Insel. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Französisch-Polynesien kämpft mit einer heftigen Corona-Welle.
  • Die Sieben-Tage-Inzidenz in dem französischen Überseegebiet liegt mittlerweile bei 2800.
  • In Krankenstationen werden die Schreibtische zu Betten umfunktioniert.
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Das Coronavirus hat jetzt auch einen der entlegensten Winkel der Erde erreicht: Französisch-Polynesien im Südpazifik wird seit einigen Wochen von einer massiven Infektionswelle überrollt.

Auf der grössten Insel Tahiti seien die Intensivstationen völlig überlastet, berichtete die französische Zeitung «Le Monde» am Montag. Die Sieben-Tage-Inzidenz in dem französischen Überseegebiet liege mittlerweile bei 2800.

Bis Ende Juli hatte die Inselgruppe täglich nur eine Handvoll Fälle verzeichnet. Dann stieg die Zahl plötzlich aus ungeklärter Ursache sprunghaft an.

Schreibtische werden zu Betten umgewandelt

Mittlerweile seien in Krankenstationen auf Tahiti Schreibtische in Betten umgewandelt worden. Auch komme es schon zu einer Triage, hiess es. Das bedeutet, dass das Gesundheitspersonal entscheiden muss, welche Patienten behandelt werden. «Dieses Aussortieren ist schrecklich, weil wir uns in Polynesien alle kennen», sagte eine Krankenschwester, die anonym bleiben wollte.

Die Behörden hatten am Freitag einen strengen Lockdown mit nächtlichen Ausgangsbeschränkungen verhängt, der zunächst für zwei Wochen gelten soll. Alle Schulen wurden geschlossen.

Französisch-Polynesien mit seinen 118 Inseln und Atollen hat rund 280 000 Einwohner.

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