Israel greift trotz Vereinbarung Stellungen im Südlibanon an
Israel hat trotz der Waffenruhe militärische Ziele der Hisbollah im Südlibanon angegriffen. Waffenlager und Kommandozentralen standen unter Beschuss.

Seit dem Oktober 2023 sind die Spannungen zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz erneut aufgeflammt. Die Hisbollah unterstützte dabei die Hamas durch Raketenangriffe auf Nordisrael.
Die israelische Armee hat laut der «Tagesschau» nun erneut Ziele der Hisbollah im Südlibanon attackiert. Nach eigenen Angaben richteten sich die Angriffe gegen militärische Einrichtungen nahe der Burg Beaufort.
Dazu zählen Waffenlager, Kommandozentralen und Raketenabschussrampen. Zusätzlich starteten israelische Bodentruppen lokal begrenzte Einsätze, um die militärische Infrastruktur der Miliz zu zerstören.
Zahl der Opfer noch nicht bekannt
Berichtet wird von Luftschlägen in der Umgebung der Stadt Nabatije, so die «Tagesschau». Augenzeugen schilderten laute Explosionen, offizielle Angaben zu Opfern liegen bisher nicht vor.
Die israelischen Streitkräfte betonten, die getroffenen Anlagen hätten gegen bestehende Abmachungen verstossen. Dabei sei es besonders um unterirdische Strukturen und Infrastruktur der Miliz gegangen.

Trotz intensiver Angriffe berichteten israelische Truppen von ersten Gefallenen unter ihren Reihen, während die Hisbollah Kampfhandlungen meldete und Widerstand signalisierte. Israels will die Hisbollah von der Grenze vertreiben, um eine dauerhafte Sicherheit für die Bewohner Nordisraels zu gewährleisten.
Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah unter Druck
Seit Ende November gilt zwischen Israel und der Hisbollah eine brüchige Waffenruhe, wie der «Stern» berichtet. Sie sieht den Rückzug der Miliz hinter den Fluss Litani und den Abbau ihrer Stellungen vor.
Israel wirft der Hisbollah jedoch vor, diese Vereinbarungen nicht einzuhalten. Immer wieder seien Kämpfer nahe der Grenze aktiv und nutzten militärische Stützpunkte.
Als Reaktion greift die israelische Armee regelmässig Ziele im Grenzgebiet an. Die Burg Beaufort liegt zwar nördlich des Litani, dennoch gilt das Gebiet als strategisch sensibel.
Hisbolloah sollte eigentlich die Waffen niederlegen
Anfang August beauftragte die libanesische Regierung ihre Armee, einen Plan zur Entwaffnung der Hisbollah vorzulegen. Dieser Schritt geschah auch auf massiven Druck der USA.

Die Miliz wies diese Forderungen jedoch scharf zurück. Sie kündigte laut der «Deutschen Welle» an, eine Entwaffnung keinesfalls zu akzeptieren.
Hisbollah-Vertreter warnten sogar vor einem möglichen Bürgerkrieg, sollte die Regierung ernsthaft gegen ihre Waffenbestände vorgehen. Damit wächst die innenpolitische Spannung im Libanon weiter.