Ende der Nahrungsmittelverteilung durch GHF in Gaza gefordert
Die umstrittene Gaza Humanitarian Foundation (GHF) soll aufgelöst werden, so die Forderung von UNO-Sonderberichterstatter und unabhängigen Experten.

Der UNO-Sonderberichterstatter für Minderheiten, der Freiburger Nicolas Levrat, und mehr als 30 unabhängige Experten fordern die Auflösung der umstrittenen Gaza Humanitarian Foundation (GHF). Am Dienstag sprachen sie in Genf zudem von einem dringenden Bedarf an rigoroser internationaler Überwachung bei der Nahrungsmittelverteilung.
Die unabhängigen Experten, die nicht im Namen der Vereinten Nationen sprechen, prangerten die von Israel und den USA unterstützte GHF an. Die Stiftung nutze die humanitäre Hilfe für militärische und politische Zwecke aus, kritisierten die Experten in einer gemeinsamen Erklärung.
Es dürfe nicht zugelassen werden, «dass ein Staat, der des Völkermords, der Kriegsverbrechen und der Verbrechen gegen die Menschlichkeit beschuldigt wird», fügten sie hinzu.
Kontroverse Ansichten zur Effektivität
Mehr als 1300 Menschen wurden den Angaben zufolge getötet und über 4000 verletzt. Dies geschah während ihrer Suche nach Nahrungsmitteln seit dem Zeitpunkt als Israel Kontrolle über Humanitäre Hilfe erlangte.
Die GHF ist demgegenüber jedoch anderer Meinung: Sie behauptet ihre Verteilungen funktionieren. Ihren Angaben zufolge sollen allein am Montag 1,8 Millionen Mahlzeiten verteilt worden sein. Die Stiftung fordert die Vereinten Nationen regelmässig zur Zusammenarbeit mit ihr auf.
Die humanitären Organisationen lehnen dieses Szenario jedoch ab und werfen der GHF vor, sich nicht an die humanitären Grundsätze zu halten: «Die Glaubwürdigkeit und Wirksamkeit der humanitären Hilfe muss durch die Auflösung der GHF wiederhergestellt werden», erklärten sie. Die Verantwortlichkeiten der Vertreter von GHF müssen geklärt werden.