Vor einigen Wochen sorgte Donald Trump mit Putin-Lob im Ukraine-Krieg für Empörung. Jetzt ist er nicht mehr begeistert und meint, der Russe habe sich verändert.
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Donald Trump hat sich im Ukraine-Krieg zu Beginn nicht kritisch geäussert – zunächst hatte er gar Lob übrig für Wladimir Putin. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ende Februar bezeichnete Trump Putins Vorgehen in der Ukraine als «schlau» und «genial».
  • Damit löste der frühere US-Präsident gar unter Parteikollegen Empörung aus.
  • Nun hat er seine Meinung geändert. Dass Putin angegriffen hat, habe ihn «überrascht».
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Während seiner Amtszeit galt der frühere US-Präsident quasi als Putin-Versteher. Noch immer gibt Donald Trump an, ihn gemocht zu haben, zeigte Ende Februar Verständnis für seine Drohgebärden gegen die Ukraine. Die Taktik des russischen Präsidenten bezeichnete er damals im US-Radio gar als «schlau» und «genial».

Doch nun – nachdem der Ukraine-Krieg seit Wochen andauert – krebst Trump zurück. «Ich bin erstaunt. Ich bin erstaunt», betont er gleich zweimal in einem Interview mit dem US-Nachrichtenmagazin «Washington Examiner».

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Wladimir Putin soll sich «verändert» haben, sagt Donald Trump. Tatsächlich gibt es Spekulationen über den Gesundheitszustand des russischen Präsidenten und sein skrupelloses Verhalten im Ukraine-Krieg. - Keystone

«Ich dachte, er würde verhandeln, als er seine Truppen an die Grenze schickte.» Das habe er zwar für eine harte Art der Verhandlung gehalten, aber für eine «schlaue».

Putin habe sich «sehr verändert», seit er mit ihm zusammengearbeitet habe. «Es ist sehr traurig für die Welt. Er hat sich enorm verändert», meint Trump.

Tatsächlich gibt es Gerüchte, wonach sich der Gesundheitszustand des russischen Präsidenten stark verschlechtert habe. Britische Spione glauben, sein skrupelloses Verhalten sei auf ein mögliches Krebsleiden zurückzuführen.

Trump weigert sich, Putin wegen Ukraine-Krieg «böse» zu nennen

Dass Donald Trump von Putin auf persönlicher Ebene angetan ist oder zumindest war, gilt als offenes Geheimnis. So überrascht es auch kaum, dass der Ex-Präsident lange mit seiner Kritik zurückhielt.

Erst kürzlich wird er im US-Sender Fox News mit den russischen Taten konfrontiert. «Sie sehen doch, was los ist mit Wladimir Putin?», fragt der Moderator.

Erstaunt Sie Trumps späte Kritik?

Trump werden Bilder aus dem Kriegsgebiet gezeigt. «Sie sehen, dass eine Geburtsklinik getroffen wurde, dass ganze Stadtteile dem Erdboden gleichgemacht wurden? Wir haben Leichen von Männern, Frauen und Kindern gesehen – wie reagieren Sie darauf?»

«Traurig» sei das, so Trump. Der Moderator hakt nach: «Ich denke, Sie erkennen auch, dass er böse ist, nicht wahr?» Doch Trump bringt kein «Ja» über die Lippen – seine Wertschätzung für den ehemaligen Amtskollegen scheint noch immer zu gross.

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Wladimir Putin (links) und Donald Trump (rechts) 2019 beim G20 im japanischen Osaka. Die beiden sollen sich prächtig verstanden haben.
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Bis heute weigert sich Trump, seinen ehemaligen russischen Amtskollegen für den Ukraine-Krieg als «böse» zu bezeichnen.
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Und das, obwohl Putin ganze Stadtteile in der Ukraine dem Erdboden gleichgemacht hat – so wie hier in Kiew.
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Putin habe sich jedoch «sehr verändert», so der frühere US-Präsident.

Der Ex-Präsident verurteilt den Ukraine-Krieg spät. Auch seine republikanischen Parteikollegen haben den Angriff längst aufs Schärfste verurteilt. Der frühere Vize-Präsident Mike Pence sowie Sicherheitsberater Robert C. O'Brien etwa erklärten, es würde kein Erbarmen mit Putin-Sympathisanten in ihrer Partei geben.

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