Er stürmte mit einem Mob von rund 650 Personen das US-Kapitol. Jetzt bekennt sich der Angeklagte schuldig, «ein Idiot» zu sein, und kommt mit Hausarrest davon.
Lee Croy Kapitol
Glenn Wes Lee Croy ist einer der rund 650 Kapitol-Stürmer. - AP via FBI / Nau.ch
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Januar stürmten 650 Personen das Kapitol. Viele davon kommen vor Gericht.
  • Weil Glenn Wes Lee Croy viel Einsicht an den Tag legte, wird er milde bestraft.
  • Der US-Amerikaner kommt mit Hausarrest und drei Jahren auf Bewährung davon.

Der Sturm aufs US-Kapitol im Januar ging in die Geschichtsbücher ein. Mehr als 650 Personen hatten den Regierungssitz der USA gestürmt. Darunter ein Covid-positiver Neonazi. Und einer, der das Podium des Kapitols auf Ebay versteigern wollte.

Doch nicht nur absurd, auch tragisch war das Ereignis: Fünf Tote waren zu beklagen, zahlreiche Menschen wurden verletzt.

Glenn Wes Lee Croy war einer der Kapitol-Stürmer. Nun bekannte er sich vor Gericht «schuldig, ein Idiot zu sein». So heisst es im Wortlaut in einem Brief, den der US-Bürger der zuständigen Richterin vor dem Verfahren zukommen liess. Nicht zuletzt dieses Eingeständnis dürfte zu einem relativ mildem Urteil geführt haben.

kapitol sturm
Die Bilder gingen in die Geschichte ein: Anhänger von Ex-Präsident Donald Trump beim Angriff auf das US-Kapitol am 6. Januar 2021.
Republikanische Partei
Beim Angriff auf das Kapitol kamen fünf Menschen ums Leben, darunter ein Polizist.
Kapitol Sturm
Zahlreiche Menschen waren am 6. Januar vor dem Kapitol.

Die Staatsanwaltschaft hatte laut dem US-Portal «Newsweek» eine Haftstrafe von zwei Monaten gefordert. Croy kommt nun aber mit 90 Tagen Hausarrest davon. Ausserdem muss er 14 Tage in einer sogenannten «Community Correctional Facility» verbringen. Drei weitere Jahre auf Bewährung wurden ebenfalls ausgesprochen.

Vor Gericht sagte Croy ausserdem: «Ich liebe Amerika. Ich liebe meine Kinder und ich respektiere die Strafverfolgungsbehörden.» Seine Anwältin meinte, ihr Mandant sei vom damaligen Präsidenten in die Irre geführt worden. Von der Richterin wurde der Angeklagte ermahnt, künftig mehr selbst zu denken, kein blinder Mitläufer zu sein.

Kapitol-Stürmer prahlte mit «Urlaubsfotos» aus Kapitol

Croy zu identifizieren, war ein leichtes Spiel. Laut dem Bericht schlenderte er durch das Kapitol, «als wäre es ein Vergnügungspark». Insgesamt verbrachte er rund 30 Minuten im Kapitol.

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Hie und da machte er Fotos von anderen Randalierern, die sich an verschiedenen Statuen zu schaffen machten. Auch er selbst posierte für ein Foto an einer Statue. Später prahlte er vor Freunden mit seinen Taten, sendete ihnen die Bilder, als wären es Urlaubsfotos.

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