Formel 1: Wenn es Aston Martin mit dem WM-Titel ernst wäre, dann ...

Mathias Kainz
Mathias Kainz

USA,

... müsste sich das Team Gedanken um den Teamkollegen von Fernando Alonso machen. Denn Lance Stroll wird in der Formel 1 gerade richtig auseinandergenommen.

Fernando Alonso Formel 1
Fernando Alonso (Aston Martin) feiert seinen dritten Platz beim Miami-GP der Formel 1. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Fernando Alonso ist erster Verfolger der überlegenen Red-Bull-Piloten.
  • Der Doppel-Weltmeister kämpft aber meist alleine für Aston Martin.
  • Sein Teamkollege Lance Stroll wird zum Problem für das Team. Ein Kommentar.

Als Lawrence Stroll aus dem einstigen Force-India-Team erst Racing Point, dann Aston Martin machte, verkündete er grosse Ambitionen. Nichts anderes als den WM-Titel strebt die britische Traditionsmarke in der Formel 1 an.

Kann Fernando Alonso mit Aston Martin in dieser Saison um Rennsiege kämpfen?

Nach zwei schwierigen Jahren am hinteren Ende des Feldes hat sich das Blatt mit der Ankunft von Fernando Alonso gewendet: Der Spanier ist konsequent «Best of the Rest», stand bei fünf Rennen viermal als Dritter auf dem Podest.

Droht ein Vater-Sohn-Zoff in der Formel 1?

Entsprechend liegt der zweifache Weltmeister auch in der Fahrer-Wertung auf Rang drei. Und Aston Martin ist hinter Red Bull sogar Zweiter in der Konstrukteurs-WM. Allerdings beträgt der Vorsprung auf Mercedes nur sechs Zähler.

Lance Stroll Formel 1
Lance Stroll (Aston Martin) beim Training zum Miami-GP der Formel 1. - keystone

Und das liegt nicht an Alonso oder dem Auto, sondern seinem Teamkollegen. Denn Lance Stroll steuert nur knapp ein Viertel der WM-Punkte zum aktuellen Aston-Martin-Konto bei.

Mittelfristig werden sowohl Mercedes als auch Ferrari an Aston Martin vorbeiziehen. Denn Stroll sieht – wie schon gegen Sebastian Vettel – kein Land gegen seinen Teamkollegen. Und das ist für Aston Martin doppelt bitter.

Lance Stroll Formel 1
Lance Stroll (Aston Martin) beim Aserbaidschan-GP der Formel 1. - keystone

Denn anders als bei jedem anderen Fahrer in der Startaufstellung muss Stroll selbst bei Debakel-Leistungen keinen Rauswurf fürchten. Das ist der Vorteil, wenn man für das Team fährt, das dem eigenen Vater gehört.

Stroll ist gut, aber nicht gut genug

Das soll nicht heissen, dass Stroll kein Formel-1-tauglicher Fahrer wäre. Der Kanadier hat eine Pole Position und drei Podestplätze in seinem Palmarès stehen. Das ist deutlich mehr, als viele andere in ihren Formel-1-Karrieren sammeln können.

Fernando Alonso Formel 1
Fernando Alonso (Aston Martin) beim Miami-GP der Formel 1. - keystone

Aber im Vergleich zum Teamkollegen macht Stroll aus dem aktuell formstarken Aston Martin AMR23 einfach zu wenig. Das schadet den hochtrabenden Titel-Ambitionen seines Vaters mit dem Rennstall. Nicht einmal Fernando Alonso kann alleine eine WM gewinnen.

Wenn es Aston Martin ernst wäre mit dem WM-Titel, müsste Lawrence Stroll eine harte Entscheidung fällen: Er müsste seinem eigenen Sohn das Cockpit in der Formel 1 entziehen.

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