Formel 1: Welche Folgen hätte ein Verstappen-Wechsel zu Mercedes?

Mathias Kainz
Mathias Kainz

Österreich,

Das Bild wird klarer: Max Verstappen verhandelt mit Mercedes über einen Wechsel. Ein Abschied des Holländers von Red Bull hätte Folgen für die ganze Formel 1.

Max Verstappen Formel 1
Max Verstappen steht in der Formel 1 offenbar vor einem Sensations-Wechsel. - Red Bull Content Pool

Das Wichtigste in Kürze

  • Max Verstappen verhandelt offenbar mit Mercedes über einen Wechsel.
  • Noch ist nichts unterschrieben, aber die Gespräche sollen konkreter werden.
  • Ein Abschied von Red Bull hätte weitreichende Folgen für die Formel 1.

Bahnt sich in der Formel 1 der nächste Hammer-Transfer an? Die Anzeichen verdichten sich, dass Vierfach-Weltmeister Max Verstappen von Red Bull zunehmend enttäuscht ist. Der fünfte WM-Titel ist spätestens seit dem (unverschuldeten) Ausfall beim Österreich-GP wohl endgültig ausser Reichweite.

Würde Max Verstappen zu Mercedes passen?

Der RB21 ist schlichtweg kein titeltaugliches Auto – und verschärft den Abwärtstrend bei Red Bull. Schon im Vorjahr war der Energy-Drink-Rennstall von der Konkurrenz erst eingeholt, dann überholt worden. Und in der laufenden Saison geht der Absturz in der Rangordnung ungebremst weiter.

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Max Verstappen (Red Bull) wird in Österreich von Kimi Antonelli (Mercedes) abgeräumt. - F1 TV

Kein Wunder, dass die Gerüchte um einen Verstappen-Abschied von Red Bull nicht abreissen wollen. Aber der oftmals angedeutete frühe Rücktritt aus der Formel 1 ist offenbar noch kein Thema. Stattdessen soll Max Verstappen in ernsthaften Verhandlungen mit Mercedes stehen.

Aber was hiesse ein solcher Wechsel für...

... Max Verstappen?

Der Holländer ist mit seinen 27 Jahren schon viermaliger Weltmeister, hat in der Formel 1 zahllose Rekorde gebrochen. Weitere WM-Titel mit Red Bull wirken aber zunehmend unwahrscheinlich. Seit anderthalb Jahren geht es beim britisch-österreichischen Rennstall fast nur noch bergab.

Max Verstappen Formel 1
Max Verstappen fährt seit 2015 für die Farben von Red Bull in der Formel 1. - Red Bull Content Pool

Mercedes gilt hingegen als heisse Zukunftsaktie: Die Silberpfeile sollen mit ihrem neuen Motor für das 2026er-Reglement hervorragend aufgestellt sein. Sogar von einer Dominanz wie zuletzt 2014 ist die Rede. Damit wäre Verstappen in der Pole Position für weitere Titel – von einer zweifellos fürstlichen Entlohnung ganz zu schweigen.

... Mercedes?

Der Abgang von Mercedes-Ikone Lewis Hamilton zu Ferrari war ein herber Schlag, auch aus Unternehmenssicht. Der Brite ist populär wie kaum ein Formel-1-Pilot vor ihm, in Sachen Marketing praktisch unersetzlich. Aber wenn ein Fahrer zumindest annähernd Hamiltons Strahlkraft besitzt, dann Verstappen.

George Russell Mercedes Spielberg
George Russell (Mercedes) beim Österreich-GP der Formel 1. - keystone

Den Holländer von Red Bull loszueisen, wäre ein starkes Signal von Mercedes. In der Ground-Effect-Ära waren die Silberpfeile nur ein Schatten ihrer einstigen Dominanz. Langsam zeigt die Formkurve nach oben. Was ein Ausnahme-Fahrer wie Verstappen aus dem Auto herausholen könnte, lässt sich nur erahnen.

... das Mercedes-Fahrerduo?

Wer würde das zweite Cockpit bei den Silberpfeilen neben Max Verstappen besetzen? Sowohl für George Russell als auch Kimi Antonelli gibt es hervorragende Argumente. Für den Briten spricht, dass er seine bisher stärkste Saison in der Formel 1 fährt. Und für den Italiener spricht, dass er mit 18 Jahren schon seinen ersten Podestplatz geholt hat.

Antonelli Russell Mercedes F1
Kimi Antonelli oder George Russell – wer müsste bei Mercedes für Max Verstappen das Cockpit räumen? - keystone

Anders als Antonelli hat Russell für die kommende Saison aber noch keinen Vertrag bei Mercedes. Und Teamchef Toto Wolff ist nicht nur Manager, sondern auch der grösste Förderer von Antonelli. Dass er sein Wunderkind abgeben würde, ist unwahrscheinlich. Am ehesten müsste also Russell nach Alternativen suchen – was er bereits getan haben soll.

... Red Bull?

Die Affäre um ein mutmassliches sexuelles Fehlverhalten von Teamchef Christian Horner hat Anfang 2024 tiefe Spuren hinterlassen. Es folgte ein regelrechter Kollaps der unter Horner über 20 Jahre mühsam aufgebauten Organisation. Adrian Newey und Jonathan Wheatley waren zwei hochgradig schmerzhafte Verluste.

Adrian Newey Aston Martin
Star-Designer Adrian Newey (re.) arbeitet jetzt für Aston Martin. - Aston Martin

Verliert man nun auch noch den «Talisman» Max Verstappen, droht der endgültige Zusammenbruch. Red Bull stünde ausgerechnet am Beginn der neuen Ära mit Motoren-Partner Ford vor einem kompletten Neuaufbau. Mehr als denkbar, dass Christian Horner diesen nicht mehr leiten würde.

... die Formel 1?

Ähnlich wie Hamiltons Wechsel zu Ferrari wäre ein Verstappen-Mercedes-Transfer für die Motorsport-Königsklasse ein Volltreffer. Nicht nur, weil die Beziehung durch den WM-Eklat in Abu Dhabi 2021 vorbelastet ist. Sondern auch, weil Verstappen im Silberpfeil eine wirkliche Gefahr für das McLaren-Duo wäre.

Formel 1 McLaren
Das McLaren-Duo dürfte auch 2026 der Massstab sein. - keystone

Denn für 2026 ist damit zu rechnen, dass McLaren wie in diesem Jahr das Mass aller Dinge sein wird. Der angebliche Mercedes-Wundermotor wird auch im Heck der Papaya-Renner stecken. Verstappen macht den WM-Kampf trotz stumpfer Red-Bull-Waffen bislang spannend. Im Mercedes könnte er vermutlich ernsthaft dagegenhalten.

Kommentare

User #1428 (nicht angemeldet)

.. Mit einem schlechten Auto gewinnt wahrscheinlich kein Fahrer .. Aber dieser Verstappen hat vermutlich das Talent, auch mit einem nicht perfekten Fahrzeug gute bis sehr gute Ergebnisse herauszufahren .. So, wie das einst auch Senna und Schumacher schafften .. Und - ganz wichtig - alle drei Genannten hatten- bzw. haben wahrscheinlich die Fähigkeit, als Teamleader ihre Mannschaft voranzubringen und das Auto mittelfristig zu einem Siegerwagen zu machen ..

User #2583 (nicht angemeldet)

Siehe auch Vergleich Verstappen - Tsunoda Gleiches Auto, aber Galaxien zwischen den Resultaten. Soviel zum fahrerischen Können

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