Formel 1 2026 wie 2014? FIA-Verantwortlicher macht sich keine Sorgen
Die neuen Regeln der Formel 1 ab 2026 versprechen auch eine neue Rangordnung. FIA-Einsitzer-Chef Nikolas Tombazis befürchtet aber keine einseitige Langeweile.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Formel 1 führt 2026 ein grundlegend überarbeitetes Reglement ein.
- Solche Umbrüche führten in der Vergangenheit zu einseitiger Dominanz.
- FIA-Einsitzer-Chef Nikolas Tombazis ist für die nächste Saison aber optimistisch.
Die Ground-Effect-Ära in der Formel 1 kommt nach nur vier Jahren an ihr Ende. Ab 2026 gelten in der Motorsport-Königsklasse neue technische Regeln – sowohl auf Chassis- als auch Motoren-Seite. Und wie jeder grosse Umbruch hat auch dieses neue Reglement das Potenzial, die Hackordnung durcheinanderzuwürfeln.
In der Vergangenheit war das nicht nur 2022 mit dem Aufschwung von Red Bull zur Supermacht zu sehen. Noch deutlicher war es vor mittlerweile mehr als einem Jahrzehnt: 2014 läutete die Formel 1 das Turbo-Hybrid-Zeitalter ein. Und damals war Mercedes meilenweit vor der Konkurrenz – und über Jahre hinweg unantastbar.

Auch für 2026 sollen die Silberpfeile gerüchteweise wieder in einer guten Ausgangslage sein. Aber der FIA-Formelsport-Verantwortliche Nikolas Tombazis ist optimistisch, dass das Feld nächstes Jahr nicht so weit auseinandergezogen sein wird. «Ich glaube nicht, dass wir so eine Situation wie 2014 haben werden», erklärt Tombazis gegenüber «Motorsport.com».
Antriebe in der Formel 1 vereinfacht
Der FIA-Einsitzer-Direktor sieht das kommende Reglement weniger anfällig für derart grosse Abstände zwischen den Herstellern. Ein Grund dafür ist seiner Meinung nach auch das vereinfachte Motoren-Reglement. «Die Antriebe sind simpler als die aktuelle Motoren-Generation. Und sie haben keine MGU-H mehr», so Tombazis.

Die «Motor Generator Unit – Heat» war 2014 einer der grossen Unterschiede zwischen den Motoren-Herstellern. Die hochkomplexe – und kostspielige – Einheit fällt trotz gesteigerter Elektrifizierung für 2026 weg. Das soll den neu einsteigenden Herstellern – Audi und Honda und ab 2028 General Motors – entgegenkommen.
Neues Balance-System für F1-Motoren
Die FIA hätte die Motoren-Regeln in der Formel 1 gerne weiter vereinfacht – stiess aber auf Widerstand der Hersteller. «Die Motoren sind immer noch nicht so einfach, wie wir es uns gewünscht hätten. Wir hätten gerne noch mehr erreicht, aber es gab viel Widerstand gegen eine weitere Vereinfachung», so Tombazis.

Zudem gibt es im Regelwerk ein Balance-System, falls einzelne Motoren-Hersteller im Rückstand liegen. «Alle fünf bis sechs Rennen wird die Durchschnittsleistung jedes Motoren-Herstellers ermittelt. Wer unter einem festgelegten Wert liegt, erhält je nach Rückstand Vorteile wie mehr Prüfstandstunden. So können Hersteller schneller aufholen.»