MotoGP - Pecco Bagnaia tobt: «Meine Geduld mit Ducati geht zu Ende»
Vizeweltmeister Pecco Bagnaia erlebt in der MotoGP eine Seuchensaison. Nach dem nächsten Debakel in Österreich fordert der Italiener von Ducati Antworten.

Das Wichtigste in Kürze
- Pecco Bagnaia landet beim Österreich-GP der MotoGP nur auf Rang acht.
- Der Vizeweltmeister kommt mit seiner Ducati Desmosedici auf keinen grünen Zweig.
- Bagnaia verliert langsam die Geduld mit seinem Team.
Während sein Teamkollege Marc Márquez in der MotoGP von Sieg zu Sieg eilt, erlebt Pecco Bagnaia eine Seuchensaison: Der amtierende Vizeweltmeister holte erst einen Rennsieg – bei Márquez' Ausfall auf dem Circuit of the Americas. Zuletzt gewann der Spanier bei sechs Rennwochenenden in Folge jeweils den Sprint und den Grand Prix.
Den WM-Titel muss Bagnaia schon jetzt abschreiben, ganze 197 Punkte liegt er als Gesamt-Dritter hinter Márquez. Zuletzt setzte es in Österreich den nächsten Dämpfer: Im Sprint schied Bagnaia mit Problemen an seiner Ducati Desmosedici GP25 aus. Im Grand Prix musste er sich nach einem mageren Auftritt mit Rang acht begnügen.

Für Bagnaia war es das schlechteste Saison-Resultat mit Ausnahme des Regen-Chaos in Le Mans. Und das ohne Sturz oder erkennbaren Defekt – der zweifache Weltmeister fand auf dem Red-Bull-Ring einfach kein Tempo. Entsprechend genervt zeigte sich Bagnaia nach dem Rennen auch.
Red-Bull-Ring in der MotoGP eigentlich Bagnaia-Territorium
«Was das ganze Jahr über passiert ist, ist wieder passiert», schimpfte der Ducati-Pilot bei «DAZN». «Ich kämpfe und gebe alles – und trotz meiner vollen Leistung reicht es nur zu Rang acht. Der Sieger war gleich schnell wie ich im letzten Jahr bei meinem Sieg», so Bagnaia. «Das zeigt, dass ich das Potenzial durchaus habe.»

Allerdings kommt Bagnaia mit der diesjährigen Werks-Ducati einfach auf keinen grünen Zweig. Eine Antwort hat man beim Hersteller aus Borgo Panigale noch nicht gefunden – trotz zahlreicher Experimente in den Trainings. «Ich weiss nicht, warum es für mich nicht läuft», gibt Bagnaia frustriert zu.
Bagnaia: «Ich hoffe, Ducati hat Antworten für mich»
«Marco Bezzecchi und Marc Márquez haben alles besser gemacht als ich», resümiert er seinen Österreich-GP. «Auf dieser Strecke habe ich sonst immer den Unterschied gemacht, jetzt hatte ich zwölf Sekunden Rückstand. Das ist etwas, das ich nicht verstehe und wohl nie verstehen werde», so Bagnaia.

Die Ratlosigkeit nagt besonders am zweifachen MotoGP-Weltmeister. «Ich bin immer konzentriert, ich habe nie den Kopf verloren», so der Protegé von Valentino Rossi. «Aber heute konnte ich nicht beschleunigen; alle haben mich aus den Kurven heraus überholt. Ich hoffe, Ducati hat Antworten für mich, denn meine Geduld geht langsam zu Ende.»