Formel 1: FIA-Boss will Rückkehr zu V8-Motoren erkämpfen
Im Präsidentschafts-Rennen der FIA lässt Amtsinhaber Mohammed Ben Sulayem mit einem neuen Motoren-Vorschlag für die Formel 1 aufhorchen.

Das Wichtigste in Kürze
- FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem wagt einen neuen Motoren-Vorstoss.
- Die Formel 1 soll auf V8-Triebwerke umsteigen – zum Zweck der Kosten-Kontrolle.
- Erst vor wenigen Monaten war Ben Sulayem mit einem V10-Vorschlag abgeblitzt.
Das Timing könnte nicht besser sein: Erst Ende letzter Woche verkündet der US-Amerikaner Tim Mayer seine Kandidatur als FIA-Präsident. Der langjährige Formel-1-Rennkommissar tritt im Dezember gegen den Amtsinhaber Mohammed Ben Sulayem an. Mayer ist nach dem Rückzug von Carlos Sainz Senior der einzige Gegenkandidat.
Zur Eröffnung des «Wahlkampfs» lässt Ben Sulayem nun mit einem populären Vorschlag aufhorchen: Der amtierende FIA-Präsident will in der Formel 1 einen weiteren Vorstoss zur Abschaffung der V6-Turbo-Hybridmotoren starten. Erst im April war Ben Sulayem mit einem ähnlichen Ansinnen abgeblitzt.

Damals hatte sich der FIA-Boss für eine Rückkehr der beliebten V10-Motoren eingesetzt. Die Formel 1 nahm den Vorschlag ernst, die aktuellen Motoren-Hersteller verhandelten sogar darüber. Letztlich scheiterte der Plan aber: Für die grossen Auto-Konzerne wie Mercedes und Audi sind die Hybrid-Motoren unverzichtbar.
Formel 1 soll wieder mit V8-Power fahren
Trotzdem startet Ben Sulayem nun einen neuen Versuch – mit einem etwas verfeinerten Konzept. Der FIA-Präsident wünscht sich schon ab 2029 eine neue Motoren-Formel auf Basis eines V8-Triebwerks. Diese sollen über eine einfachere, günstigere Hybrid-Komponente verfügen, etwa eine KERS-Überholhilfe.

«Für uns ist klar, dass der V8-Motor kommen wird», so Ben Sulayem beim Grossbritannien-GP in Silverstone. «Ich bin optimistisch und zufrieden, was die Teams angeht. Die Teams haben erkannt, dass es der richtige Weg ist. Und das Formula One Management unterstützt uns», verspricht der FIA-Boss.
Günstigere V8-Motoren schon ab 2029?
Ein wesentlicher Faktor beim erneuten Vorstoss soll die Kosten-Kontrolle sein. «Der Treibstoff ist teuer, die Getriebe sind teuer. Die aktuellen Motoren sind unvorstellbar kompliziert und enorm kostspielig. Die Entwicklung kostet mehr als 200 Millionen Dollar, jeder Motor kostet um die zwei Millionen.»

Mit einem V8-Triebwerk könnten diese Kosten deutlich gesenkt werden, glaubt Ben Sulayem. «Wir müssen uns bald entscheiden», macht er Druck auf die Verantwortlichen in der Formel 1. «Man braucht drei Jahre für die Entwicklung. Also haben wir hoffentlich schon 2029 etwas vorzuweisen.»