Formel 1: Felipe Massa darf mit Crashgate-Klage vor Gericht gehen
Das Londoner High Court hat die Klage von Felipe Massa gegen die frühere Chefetage der Formel 1 zugelassen. Der Brasilianer fordert hohen Schadenersatz.

Das Wichtigste in Kürze
- In der «Crashgate»-Affäre gibt es einen Erfolg für Ex-Ferrari-Pilot Felipe Massa.
- Der Brasilianer fordert rund 67,5 Millionen Franken Schadenersatz.
- Nun darf er gegen die mutmasslichen Verschwörer vor Gericht gehen.
Felipe Massa hat in seinem juristischen Kampf in der «Crashgate»-Affäre einen ersten Sieg errungen. Er fordert Schadenersatz für die Ergebnisse der Formel-1-Weltmeisterschaft 2008. Der Grund ist die Rennmanipulation von Renault beim Grand Prix von Singapur.
Massa behauptet, dass der absichtliche Unfall von Nelson Piquet Jr. das Titelrennen verändert habe. Piquet hatte auf Anweisung seines Teamchefs Flavio Briatore einen Unfall verursacht. Fernando Alonso siegte damals, Massa zählte zu den Verlierern des Rennens.

Die Verschwörung wurde erst 2009 bekannt, als die Wertung der Saison bereits feststand. Bernie Ecclestone gab allerdings Jahre später zu, dass die Chefetage der Formel 1 bereits 2008 davon erfuhr. Man hielt die Sache aber unter Verschluss – bis Piquet selbst auspackte.
Felipe Massa klagt gegen die Formel 1
Wegen dieser mutmasslichen Verschwörung reichte Massa schliesslich Klage gegen die Formel-1-Geschäftsführung, Ecclestone und die FIA ein. Er fordert 64 Millionen Pfund (67,5 Millionen Franken) Schadenersatz für entgangene Einnahmen und Sponsoring-Gelder.

Die Beschuldigten hatten sich gewehrt und versucht, einen Gerichtsprozess abzuwenden. Der Londoner High Court liess die Klage des Brasilianers nun aber zu. Richter Robert Jay vom Londoner High Court sieht «reale Erfolgsaussichten» für Massa.
Kein nachträglicher WM-Titel für Massa
Vom Tisch ist aber die brasilianische Hoffnung, dass Massa nachträglich den WM-Titel zugesprochen erhalten könnte. Lange war spekuliert worden, dass der Singapur-GP aus der Wertung gestrichen werden müsste. Dann wäre Massa statt Lewis Hamilton Weltmeister.

Richter Jay sieht dafür aber keine juristische Grundlage. Eine Schadenersatzforderung könne Massa vor Gericht durchsetzen. Eine nachträgliche Abänderung der Resultate der Weltmeisterschaft 2008 ist hingegen nicht möglich.
















