Formel 1: Ex-Weltmeister Prost setzt im Titelkampf auf Piastri
Vier WM-Titel holte Alain Prost in der Formel 1. Der Franzose sieht für 2025 einen Favoriten – und erkennt sich im WM-Leader Oscar Piastri sogar wieder.

Das Wichtigste in Kürze
- Formel-1-Legende Alain Prost (70) sieht Oscar Piastri als WM-Favoriten.
- Der Franzose erkennt im 24-jährigen Australier seine eigenen Qualitäten wieder.
- Es drängt sich der Vergleich mit dem McLaren-Titelkampf 1989 auf.
Der WM-Kampf in der Formel 1 wird aller Voraussicht nach ein Fall für zwei: Ausser den überlegenen McLaren-Piloten hat nur Titelverteidiger Max Verstappen eine Aussenseiter-Chance. Aber ohne eine massive Trendwende bei Red Bull dürfte auch der vierfache Weltmeister zum Zuschauen verdammt sein.
Den Titel werden wohl WM-Leader Oscar Piastri und sein Teamkollege Lando Norris unter sich ausmachen. Das McLaren-Duo hat neun der ersten zwölf Rennen gewonnen, zuletzt lag das Momentum wieder aufseiten des Briten. Eine Formel-1-Legende setzt nun aber trotzdem auf den aktuellen WM-Leader aus Australien.

«Ich kann Oscar viel besser einschätzen», meint der viermalige Weltmeister Alain Prost. «Ich war es, der Renault vor langer Zeit dazu gedrängt hat, ihn in die Akademie zu holen. Sie wollten ihn eigentlich gar nicht», erinnert sich der Franzose beim Motorsport-Festival in Goodwood zurück.
Piastri in der Formel 1 wie einst Prost?
Prost aber habe Piastri in den Nachwuchsserien beobachtet – und war beeindruckt. Und der viermalige Weltmeister der Formel 1 sieht Ähnlichkeiten zwischen sich und dem Australier. «Ich mag es, wie er sich auf der Rennstrecke verhält – ein wenig wie ich früher. Er überlegt sich genau, wann er welches Manöver setzt», so Prost.

Das könne im weiteren Verlauf im Titelkampf auch ein entscheidender Faktor werden, so Prost. «Er ist ein bisschen cleverer», urteilt der Franzose über Piastri. «Man weiss nie, was kommt – aber diese Art von Fahrer entwickelt sich normalerweise gut.» Piastris Teamkollege Lando Norris sei im Vergleich zu Piastri viel eher ein «Talent-Fahrer».
Erinnerungen an McLaren-Kollision 1989
Ein Denker am Steuer gegen einen Piloten, der sein Talent ausspielt? Das klingt bekannt: Ähnlich hatte sich die Lage bei Prosts eigenen WM-Duellen mit F1-Legende Ayrton Senna dargestellt. Der Franzose hatte den Spitznamen «Professor», während Sennas reines Talent bis heute als unerreicht gilt.
00:00 / 00:00
Der Titelkampf der damaligen McLaren-Teamkollegen endete 1989 in Suzuka mit einer kontroversen Kollision. Prost sieht eine ähnliche Konstellation wie damals – hofft aber auf ein sauberes Ende. «Bei dieser Art von Titelkampf sollte einfach der Beste gewinnen», so der Franzose.