Formel 1 läuft in den USA künftig auf Apple TV! Bald auch in Europa?
Die Formel 1 wechselt in den USA vom TV-Anbieter ESPN zur Streaming-Plattform Apple TV. Der 550-Millionen-Deal könnte auch in Europa demnächst Schule machen.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Formel 1 wird in den USA künftig von Apple TV übertragen.
- Der Tech-Gigant zahlt für die Übertragungs-Rechte rund 110 Millionen Franken jährlich.
- Geht der Trend auch in Europa bald in Richtung Streaming-Anbieter?
Statt im «normalen» Fernsehen wird die Formel 1 in den USA künftig per Streaming-Plattform übertragen: Apple TV, die On-Demand-Sparte des Tech-Riesen, ist der neue Rechte-Inhaber der Motorsport-Königsklasse. Ab 2026 überträgt Apple die Formel 1 in den USA für mindestens fünf Jahre über seinen Streaming-Dienst.
Apple löst damit den bisherigen Formel-1-Partner ESPN auf dem amerikanischen Markt ab. Dahinter stecken – wenig überraschend – vor allem finanzielle Überlegungen: Rund 70 Millionen US-Dollar zahlte ESPN der Formel 1 jährlich für die TV-Rechte. Apple soll Berichten zufolge mehr als 110 Millionen jährlich überweisen.

Es ist auch nicht der erste Ausflug des Technologie-Giganten in die Motorsport-Branche: Apple finanzierte schon den höchst erfolgreichen Formel-1-Film mit Brad Pitt in der Hauptrolle. Der Film spielte weltweit fast 500 Millionen Franken ein und wurde zu einem der erfolgreichsten Sport-Filme aller Zeiten. Auch eine Fortsetzung soll geplant sein.
Formel 1 künftig nur mehr via Streaming-Dienst
Für die F1-Fans auf dem US-Markt bedeutet das eine Abkehr vom traditionellen Fernsehen. Stattdessen werden die Rennen – und sämtliche weiteren Sessions – künftig ausschliesslich über die Streaming-Plattform angeboten. Einzelne Events – mutmasslich die Rennen in den USA und Kanada – sollen kostenlos in der App gezeigt werden.

Allerdings fällt damit auch der Formel-1-eigene Streaming-Dienst F1TV für den US-Markt weg. Das Standard-Angebot der F1-eigenen Übertragung wird komplett eingestellt. Die Premium-Variante, die bislang 85 Dollar pro Jahr kostete, ist künftig im Apple-Abo inkludiert. Das kostet monatlich 13 Dollar – wer nur die Formel 1 will, zahlt also fast das Doppelte.
Auch in Europa nur noch eine Frage der Zeit?
Die Abkehr vom gewöhnlichen TV-Markt ist wohl auch ein Wegweiser für die Zukunft der F1-Übertragungen in Europa. Auch auf dieser Seite des Atlantik geht der Trend vor allem bei der jüngeren Zielgruppe zunehmend in Richtung Streaming-Anbieter. Zudem hat Netflix mit der Serie «Drive To Survive» schon ein erfolgreiches F1-Angebot geliefert.

Mittelfristig dürften die europäischen TV-Stationen aus finanzieller Sicht gegen die Streaming-Riesen machtlos sein. Ein Wettbieten gegen die US-Giganten ist für heimische Fernsehsender kaum finanzierbar. Gut möglich also, dass die Formel 1 auch in Europa bald nur noch per Streaming-Anbieter zu sehen ist ...