Madeleine Deckert setzt sich als Grossrätin für Zweisprachigkeit ein
Mitte November rückt die Leubringer Gemeindepräsidentin Madeleine Deckert (FDP) nach in den Grossen Rat.

Das Wichtigste in Kürze
- Mitte November rückt Madeleine Deckert für die FDP in den Grossen Rat nach.
- Deckert ist Gemeindepräsidentin von Leubringen/Evilard und passionierte Malerin.
- Sie will sich im Grossen Rat unter anderem für die Zweisprachigkeit stark machen.
Am 16. November, rechtzeitig zur Wintersession, wird Madeleine Deckert (FDP) neue Grossrätin. Die Gemeindepräsidentin von Leubringen ersetzt den Bieler Peter Bohnenblust, der sich nach vier Jahrzehnten in der Politik zurückzieht.
Die gebürtige Bielerin hat in den 90ern auch sieben Jahre in Kalifornien gelebt. Seit 2002 wohnt sie in der zweisprachigen Gemeinde Leubringen/Evilard oberhalb des Bielersees. Sie ist begeisterte Künstlerin und grosser Fan des EHC Biel.
Im Interview erzählt sie, wo ihre politischen Prioritäten liegen und warum die Kunst für sie persönlich ein wichtiger Faktor bleibt.

BärnerBär: Sie haben vor dreieinhalb Jahren einen intensiven Wahlkampf geführt, es hat damals nicht ganz gereicht. Jetzt, auf den letzten Zacken, können Sie doch noch in den Grossen Rat nachrücken. Wie ist da die Gefühlslage einer Vollblut-Politikerin?
Madeleine Deckert: Nach fast 20 Jahren in der Gemeindeexekutive und weiteren regionalen Organisationen freue ich mich sehr, mich nun auch auf kantonaler Ebene politisch einsetzen zu dürfen. Es ist mir eine grosse Ehre, in den Grossen Rat des Kantons Bern einzutreten.

BärnerBär: Was können Sie als Bilingue, als Gemeindepräsidentin einer zweisprachigen Gemeinde, im Grossen Rat einbringen?
Deckert: Als Gemeindepräsidentin bin ich mit einer breiten Palette von Themen vertraut. Es ist mir wichtig meine Erfahrung einzubringen, den letztendlich betreffen viele Beschlüsse direkt die Gemeinden.
Zusätzlich darf ich auf mein jahrelanges Engagement im Bildungs- und Kulturbereich zurückblicken. Dies wird auch zukünftig ein Schwerpunkt sein.
Es versteht sich von selbst, dass ich mich auch im Parlament für die Zweisprachigkeit einsetzen werde. Man muss diese erhalten und stärken. Sie ist bereichernd und speziell im Bildungsbereich ergeben sich viele Chancen.
Als zweisprachiger Brückenkanton erfüllt der Kanton Bern eine zentrale Rolle, die wichtig ist für den Zusammenhalt zwischen der französischsprachigen- und der deutschsprachigen Schweiz.
Die Mehrsprachigkeit ist Teil der Identität unseres Landes. Schlussendlich geht es nicht nur um Sprache, sondern auch um Kultur.

BärnerBär: Sie rücken nach für den Bieler Peter Bohnenblust, der nach über 40 Jahren Politik fand, es sei jetzt genug. Hat er Ihnen ein, zwei Tipps mitgeben können?
Deckert: Peter Bohnenblust hat mir auf meinem politischen Weg schon öfters Tipps mitgegeben und mich natürlich auch jetzt, im Vorfeld meines Eintrittes in den Grossen Rat unterstützt. Ich schätze ihn sehr und es freut mich, in seine Fussstapfen treten zu dürfen.
BärnerBär: Gemäss Ihrem Steckbrief ist Ihre grosse Leidenschaft das Malen – und erst danach kommt die Politik. Verschieben sich jetzt die Prioritäten?
Deckert: Die Malerei sowie die Politik sind mir gleichermassen Passion und ideale Ergänzung.
Es ist wichtig für mich, dass ich nebst meinem politischen, sehr extrovertierten Engagement, in der Kunst und Kreativität in Ruhe Kraft tanken und auch gedanklich abschalten kann. Es wird entscheidend sein, meine Zeit gut einzuteilen, damit dies auch in Zukunft nicht zu kurz kommt.

Nachgerückt
Der BärnerBär stellt die neuen Mitglieder im Grossen Rat vor, die noch vor Legislatur-Ende für ihre zurücktretenden Partei-Gschpänli nachrücken. Bereits erschienen sind:
Der Kandersteger Hotelier René Maeder (Mitte)
Der Adelbodner Gemeindeobmann Willy Schranz (EDU)
Die Berner Psychologin Valentina Achermann (SP)
Der Seeländer Arzt und Bauer Jann Bangerter (SVP)
Die Berner Kommunikationsberaterin Milena Daphinoff (Mitte)
BärnerBär: Im nächsten Frühling können Sie als Bisherige bei den Gesamterneuerungswahlen antreten. Was würde Sie mehr freuen: Eine Wiederwahl – oder wenn der EHC Biel Schweizer Meister wird?
Deckert: Mit dem Verstand in der Politik und dem Herzen beim EHC Biel bin ich froh, dass ich mich hier nicht entscheiden muss. Dazu kommt, dass die Farben meiner Gemeinde und denjenigen des EHCB zusammen die Farben des Kantons Bern ergeben.
In dem Sinne bin ich bereit für die nächste Wahlkampagne und sage «Hopp Biel»!








