Verdächtige wegen «Corona-Diners» in Paris vernommen
Haben namhafte Politiker in Paris illegalerweise im Restaurant gespiesen? Verdächtige sprechen von einem «Aprilscherz».

Das Wichtigste in Kürze
- Möglicherweise haben in Frankreich mehrere Politiker an «Corona-Diners» teilgenommen.
- Inzwischen hat die Polizei mehrere Verdächtige vernommen.
- Diese tun die Angelegenheit als «Aprilscherz» ab.
In einer Affäre um angebliche «Corona-Diners» in Paris hat die französische Polizei zwei Verdächtige vernommen.
Der bekannte Prominenten-Koch Christophe Leroy und der Unternehmer Pierre-Jean Chalençon mussten den Ermittlern am Freitag Rede und Antwort stehen. Dies teilte die Staatsanwaltschaft mit. Chalençon hatte behauptet, in mehreren Geheim-Restaurants Regierungsmitglieder getroffen zu haben. Inzwischen spricht er von einem «Aprilscherz».

Die Justiz hatte nach einem Bericht des privaten Fernsehsenders M6 über die mutmasslichen Luxus-Essen Ermittlungen eingeleitet. Bilder zeigten unter anderem ein «Untergrund-Restaurant», in dem weder die Bedienung noch die unkenntlich gemachten Gäste Masken trugen.
Alles nur ein Witz?
Chalençon besitzt das Palais Vivienne, einen Veranstaltungsort im Zentrum von Paris. In dem TV-Bericht hatte er als einer der Organisatoren anonym über die Abende berichtet. Inzwischen gibt der schillernde Geschäftsmann an, er habe sich über die Journalistin nur lustig machen wollen.
Eine Teilnahme von Ministern an illegalen Diners liess sich bisher nicht nachweisen. Dennoch rief Präsident Emmanuel Macron alle Teilnehmer der Kabinettssitzung diese Woche laut einem Regierungssprecher auf, «vorbildlich zu sein». Wegen der Pandemie sind die Restaurants in Frankreich seit Ende Oktober geschlossen.