Berner Wirtschaftsdirektor hält US-Zölle für willkürlich

Keystone-SDA Regional
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Bern,

Christoph Ammann, Wirtschaftsdirektor des Kantons Bern, kritisiert die neuen US-Zölle auf Schweizer Waren.

Christoph Ammann
Christoph Ammann, Wirtschaftsdirektor des Kantons Bern. - keystone

Der bernische Wirtschaftsdirektor Christoph Ammann (SP) kann die neuen US-Zölle auf Schweizer Waren nicht nachvollziehen. Die Zahl von 39 Prozent sei völlig willkürlich, sagte Ammann am Freitag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Im Kanton Bern liege der Anteil der Exporte in die USA zwar unter 20 Prozent. Doch bestimmte Branchen seien durch die drohende neue Regelung massiv betroffen, insbesondere die Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie.

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Für die Kantone gebe es nun wenig Handlungsspielraum, sagte Ammann. Wichtig sei, dass der Bundesrat versuche, die Zahl auf ein «vernünftigeres Level» zu bringen.

Ammann kritisiert Forderungen des HIV

Zur Forderung des bernischen Handels- und Industrievereins (HIV), der Kanton Bern müsse nun Liberalisierungsschritte einleiten, sagte Ammann, das sei «nicht mehr als heisse Luft». Dieselben Forderungen kämen bei allen geopolitischen Verwerfungen. Probleme löse man nicht, indem man Forderungen erhebe.

Gefragt sei nebst dem Bundesrat nun auch die Wirtschaft. Diese müsse Lösungen finden, wie sie künftig in die USA exportieren könne. Sollte dies nicht mehr rentabel sein, stelle sich die Frage, welche andere Märkte lukrativ sein könnten.

Donald Trump
Donald Trump sorgt mit Zöllen für Aufsehen. (Archivbild) - keystone

Ammann rief weiter in Erinnerung, dass die Standortförderung Kanton Bern ihre Unterstützung für Innovation und Export kürzlich verstärkt habe. Seit Ende Juni könnten Industrieunternehmen von Fördergutscheinen profitieren, um Produkte zu entwickeln oder neue Märkte zu erschliessen.

Mit den Gutscheinen werden Leistungen von Partnerinstitutionen finanziert – etwa der Berner Fachhochschule, der Swiss Smart Factory oder Switzerland Global Enterprise. Letztere unterstützt Schweizer Unternehmen beim Export in 130 Länder.

Kommentare

User #3144 (nicht angemeldet)

Ja ziemlich sicher sind sie willkürlich, aber genau deswegen hätte man vernünftig verhandeln müssen. Aber man einfach abgewartet und gedacht, der Trump wird sich schon fair verhalten. Sehr sehr naiv.

User #3342 (nicht angemeldet)

Wer ein politisches Ziel gegen ein Land verfolgt, kommt ohne Willkür nichr aus.

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