Teilnehmer der UN-Klimakonferenz COP27 haben in Weiss gekleidet gegen politische Gefangene in Ägypten und weltweit demonstriert.
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Protestierende beim Klimagipfel COP27 tragen weiss, um gegen politische Gefangene zu demonstrieren. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Auch am Donnerstag kam es an der Klimakonferenz COP27 wieder zu Protesten.
  • In Weiss gekleidete Demonstrierende protestierten für unrechtmässig Inhaftierte.
  • In Ägypten sind die Meinungs- und Versammlungsfreiheit grundsätzlich massiv eingeschränkt.

Als Zeichen der Solidarität mit politischen Gefangenen in Ägypten und weltweit sind Teilnehmer der UN-Klimakonferenz teils in weisser Kleidung erschienen.

Das sei die Farbe, die «Zehntausende unrechtmässig Inhaftierte» im Gastgeberland trügen, teilte das Menschenrechts-Bündnis COP Civic Space mit. Die Aktion am Donnerstag galt zugleich politischen Gefangenen und Menschenrechtlern weltweit.

Auf dem Konferenzgelände in Scharm el Scheich versammelten sich Dutzende mit weisser Kleidung. Einige knebelten sich mit weissen Stoffbändern – aus Solidarität mit Menschen, die zum Schweigen gebracht wurden. «Wir sind heute hier für diejenigen, die nicht hier sind», sagte eine Rednerin mit Blick auf politische Gefangene.

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Weiss gekleidete Protestierende beim COP27 - keystone

«Es fehlen Tausende Aktivisten, die hier sein sollten.» Die Protestler hielten gemeinsam eine Schweigeminute ab für Verteidiger der Menschenrechte, die ums Leben kamen. Sie lasen einige ihrer Namen vor. Auch die prominente Aktivistin Sanaa Saif nahm teil.

In Ägypten sind die Meinungs- und Versammlungsfreiheit grundsätzlich massiv eingeschränkt. Proteste bei der Weltklimakonferenz sind aber möglich innerhalb der sogenannten «blauen Zone». Diese steht unter Aufsicht der Vereinten Nationen und ihrer Sicherheitsbeamten.

Proteste auf separatem Gelände erlaubt

Zudem haben die Gastgeber auf dem Gelände abseits der Konferenz einen Platz ausgewiesen, wo Proteste zu bestimmten Uhrzeiten erlaubt sind. Den Protest am Donnerstag verfolgten mehrere ägyptische Sicherheitsleute in Zivilkleidung.

Die aus Grossbritannien angereiste Aktivistin Lise Masson sprach von einer doppelten Botschaft: «Es geht nicht nur um die politischen Gefangenen hier, sondern auch um Umwelt- und Menschenrechtsverteidiger überall auf der Welt, die ermordet werden, verschwinden oder in Käfige gesteckt werden», sagte sie der dpa. «Es ist kein Verbrechen, wenn man für Wasser- und Landrechte kämpft», sagte die in den USA lebende Siwatu-Salama Ra.

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