Kosovo vor Neuwahlen am Sonntag
Seit Februar 2025 steht die Regierungsbildung in der Republik Kosovo still. Nun stehen mit dem 28. Dezember die Neuwahlen an.

Die Republik Kosovo blickt auf ein Jahr voller Abstimmungen und Stillstand zurück: Nachdem die Parlamentswahl im Februar für keine Partei die nötige Mehrheit hervorbrachte, setzte sich ein schier endloser Prozess in Gang.
Alle Versuche, eine mehrheitsfähige Regierung zu bilden, scheiterten. Am 20. November blieb Staatspräsidentin Vjosa Osmani schliesslich nichts anderes übrig, als das Parlament aufzulösen.

Mit dem 28. Dezember steht noch diese Woche der Termin für die Neuwahlen an. Dabei ist das politisch gesehen verlorene Jahr für die Republik einschneidend, wie die «Deutsche Welle» festhält.
Armut, Personalmangel, Erschöpfung
Denn das Land zählt zu den ärmsten Europas, die Arbeitslosenquote liegt bei über 25 Prozent. Es fehlt an gesetzlicher Krankenversicherung und qualifiziertem Personal im Bildungswesen.
Durch den politischen Stillstand konnten weder ein Haushalt für 2026, noch Justizreformen oder Wirtschaftsgesetze verabschiedet werden. EU-Fördermittel über rund 820 Millionen Euro (rund 762 Millionen Franken) blieben eingefroren.
Unter den Landesbewohner herrscht derweil politische Müdigkeit: «Wir sind alle unzufrieden», äussert ein Rentner in der Fussgängerzone der Hauptstadt Pristina.
Hunderttausende haben Kosovo verlassen
Dass die Parlamentswahl einen Wandel zum Besseren bringt, glauben viele nicht. Doch einige hoffen noch:
«Wichtig ist, dass ein Bewusstsein entsteht, dass man sich einigt», betont ein Passant. «Die Menschen wollen keine Politiker-Egos mehr sehen», erklärt ein anderer.
«Sondern Arbeit, Engagement für das Land und ein besseres Leben für jede und jeden von uns.» Gemäss der «Frankfurter Allgemeinen» sind bereits Hunderttausende aus der Republik in andere EU-Staaten ausgewandert.
















