Ein Live-Interview auf CNN mit Ueli Maurer sorgt für Schlagzeilen. Der Bundespräsident machte eine schlechte Falle. Jetzt kehrt er aber den Spiess um.
Ueli Maurer Peter Minder
Peter Minder ist als Kommunikationschef seit Jahren einer der engsten Vertrauten von Bundespräsident Ueli Maurer. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ueli Maurer steht nach einem missglückten Interview bei CNN in der Kritik.
  • Jetzt kehrt sein Team den Spiess um – und wirft CNN eine «schludrige» Arbeitsweise vor.
  • So sei etwa im Vorfeld des Gesprächs nie von einem Live-Interview die Rede gewesen.

Innert Wochen trifft der Schweizer Bundespräsident Ueli Maurer auf die Präsidenten der beiden Weltmächte China und USA. Nach beiden Treffen sind die Zeichen positiv, dass die Schweiz von den Treffen profitieren könnte.

Dennoch: Nach dem Besuch im Weissen Haus sieht sich der SVP-Bundesrat Häme, ja Spott ausgesetzt. Grund ist ein verpatztes Live-Interview nach dem Treffen mit CNN. Maurer hatte sichtlich Mühe, die Fragen zu verstehen.

Bundespräsident Ueli Maurer stellte sich den englischen Fragen der CNN-Journalistin Zain Asher. Die Fragen schien er nicht immer ganz genau zu verstehen. - CNN

Hinzu kommt, dass er einige aus diplomatischen Gründen gar nicht beantworten durfte. Weil er sich die Fragen jeweils von seinem Kommunikationschef Peter Minder übersetzen liess, wirkte die Szenerie komisch.

Ueli Maurer fühlt sich von CNN überrumpelt

Doch was ist wirklich passiert? Im Gespräch mit Nau bricht Minder sein Schweigen. «Ich kann ganz offen sagen: Wir wurden von CNN völlig überrumpelt», erklärt er. Von einer Live-Schaltung mit Duplex und «schlechter Tonqualität» sei seitens CNN «nie die Rede gewesen».

Ueli Maurer Donald Trump
US-Präsident Trump (links) empfängt Bundespräsident Ueli Maurer vor dem Weissen Haus in Washington. - sda - KEYSTONE/EPA/JIM LO SCALZO

Deshalb sagt der Kommunikationsprofi offen: «Rückblickend hätte ich das Interview verhindern sollen.» Aber Maurer nehme Interview-Verpflichtungen grundsätzlich spontan und unaufgeregt wahr. In den USA weht aber offenbar ein anderer Wind.

Minder sagt deutlich: «Hier wurde journalistisch schludrig und kommunikativ schlecht gearbeitet.» Es sei auch nicht richtig, Maurer schlechte Englisch-Kenntnisse zu unterstellen. In den bilateralen Gesprächen mit Donald Trump sei die Sprache nie ein Thema gewesen.

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