GLP-Bäumle: 3. Welle ist trotz Lockerungen überwunden
Trotz Lockerungen: GLP-Nationalrat Martin Bäumle rechnet mit einem weiteren Rückgang der Fallzahlen und einem «entspannten Sommer». Gefahr drohe im Herbst.
00:00 / 00:00
Das Wichtigste in Kürze
- Corona-Papst Martin Bäumle sieht ein Ende der 3. Welle.
- Die Öffnungs-Turbos hätten aber trotzdem nicht recht gehabt.
- Ein wellenloser Sommer sei möglich, im Herbst gelte es dann aber ernst.
Gerade gestern habe er wieder nachgerechnet, sagt Grünliberalen-Nationalrat Martin Bäumle. Auch er sieht in seinen Modellen ein Nachlassen der dritten Welle des Coronavirus in der Schweiz. Die letzte Woche sei eine sehr gute Woche gewesen: «Die dritte Welle scheint überwunden zu sein!» Und dies trotz Lockerungen, freut sich Bäumle – den Öffnungs-Turbos mag er aber trotzdem nicht recht geben.
«Wetter hat uns geholfen»
Massgeblich mitbeteiligt am positiven Pandemie-Verlauf sei das wärmere, schönere Wetter im Vergleich zu Januar und Februar. Die frühen Forderungen nach Terrassen- und Restaurant-Öffnung wären demnach nicht angebracht gewesen: «Im Gegenteil», betont Bäumle. Wobei er bei den Terrassen kulant wäre, aber: «Wir hatten zwei-drei heikle Öffnungspunkte, allerdings mit extrem vielen flankierenden Massnahmen.»

Hinzu komme der Willen bei den Betroffenen, den Schutz der Bevölkerung aufrechtzuerhalten. Das habe er bei Fitnesszentren selbst gesehen, wo grossen Wert auf gutes, regelmässiges Lüften gelegt werde.
Zudem komme man jetzt mit der Impfung schneller voran, das Wetter spiele hoffentlich auch in den nächsten Wochen mit. «Ich hoffe schon, dass wir im Mai weiterhin erfolgreich unterwegs sein können, trotz nach wie vor viel zu hohen Fallzahlen.»
3. Welle vorbei – 4. Welle abgesagt?
Vorsicht bleibt für Bäumle oberstes Gebot, doch die Zuversicht kommt dazu: «Es wäre schön, wenn wir im Juni anfangen könnten, weitere Lockerungsschritte zu diskutieren.» Bedingung sei aber, dass die Fallzahlen tief und die Impfrate hoch sei. Die dritte Welle wäre damit also überwunden. Mit je länger je höherer Immunität in der Bevölkerung wäre die vierte Welle also auch kein Thema mehr?
00:00 / 00:00
Jedenfalls nicht gleich sofort, so wie bei der eng nacheinander folgenden zweiten und dritten Welle. «Ich hoffe, dass wir einen entspannten Sommer haben werden», sagt Bäumle optimistisch, aber nicht vorbehaltlos. «Wenn wir jetzt wirklich nichts falsch machen und die Fallzahlen tief halten – auch im Sommer.» Das sei elementar: Ausbrüche sofort erkennen und abfangen, dann gebe es auch viel mehr Freiheiten zu geniessen.
«Im Herbst müssen wir parat sein»
Das heisse auch viel testen, insbesondere an Schulen wohl wöchentlich, denn ohne entsprechende Impfung stehen Kinder nun im Fokus. Bäumle warnt aber auch: «Vorsichtig sein müssen wir auf den Herbst hin. Wenn die Leute wieder vermehrt in die Innenräume gehen, dann müssen wir parat sein mit dem Dispositiv.»

Nicht wie letztes Jahr, als man einfach naiv gewesen sei, mahnt Bäumle, der als Risikoperson eine Ansteckung bisher erfolgreich vermied. «Trotz Impfung bestehen dann wieder zusätzliche Risiken. Wir wissen ja, dass sich bei uns ein beträchtlicher Teil nicht impfen lassen wird.» Ein Restrisiko bleibe, so Bäumle angesichts von Viren-Varianten und Ferienrückkehrern.