Lausanne: SVP-Politiker bei Krawallen angegriffen
Bei den Unruhen in Lausanne in der Nacht auf Montag wurde ein lokaler SVP-Politiker angegriffen.

Das Wichtigste in Kürze
- Bei den Krawallen in Lausanne wurde am Sonntagabend ein Lokalpolitiker angegriffen.
- SVP-Gemeinderat Thibault Schaller zeigt sich überzeugt, dass die Antifa dahinter steckte.
Der Lausanner SVP-Gemeinderat Thibault Schaller ist nach eigenen Angaben am Sonntagabend von Vermummten attackiert worden. Zu dem Angriff ist es demnach während der Krawalle in Lausanne gekommen, die nach dem Tod eines 17-Jährigen ausgebrochen waren.
Gegenüber «Watson» schildert der 34-jährige Politiker, wie sich der Angriff abspielte. Demnach sei er gegen 23 Uhr im Quartier unterwegs gewesen. «Es war etwas los, ich wollte kurz nachschauen», so der Lokalpolitiker im Interview.
Er führt aus, dass er dort schliesslich auf rund 50 bis 100 Randalierer getroffen sei. Unter den Anwesenden habe er eine kleinere Gruppe von etwa fünf weissen Personen erkannt, die er der Antifa-Szene zuordnete.
«Mir war sofort klar: Das sind Antifa-Leute, und sie haben mich erkannt», sagt Schaller. Sie hätten sich beraten und zu ihm herübergeblickt. Dann seien drei von ihnen auf ihn zugekommen, einer habe nach seinem Namen gefragt und ihn als «Nazi» beschimpft. «Er hat mich aufgefordert, zu verschwinden.»

Nachdem er gestossen worden sei, habe er zurückgestossen. «Ich wich zur Seite aus, ging rückwärts. Er oder ein anderer brüllte: ‹Da ist ein Fascho› oder ‹Das ist ein Fascho›».
Kurz darauf sei in dem Quartier von Lausanne eine Meute von «vielleicht 15 Personen» auf ihn losgegangen. Schaller berichtet, er sei geschlagen, zu Boden gebracht und getreten worden. Der SVP-Politiker spricht von «Tritten» und «Faustschlägen».
Nicht verletzt, aber Blutspuren festgestellt
«Ich versuchte, mich zu schützen. Während sie auf mich einschlugen, hörte ich ein, zwei Leute den anderen zurufen, sie sollten aufhören.» Es sei ihm schliesslich gelungen, zu fliehen, wobei ihn einige weiter verfolgten.
Es sei zu weiteren Schlägen gekommen, er habe sich jedoch schützen können. Erst an einer Kreuzung, wo zwei Polizisten den Verkehr sperrten, habe er Schutz gefunden.
«Ich sprach sie an, schilderte, was passiert war, und gab meinen Namen an. Sie rieten mir, Anzeige zu erstatten.» Das habe er jetzt auch vor, sagt er in dem Interview.
Verletzt wurde der Politiker nach eigenen Angaben bei dem Vorfall in Lausanne nicht. Auf seinem T-Shirt habe er lediglich Blutspuren festgestellt, die möglicherweise von einer Schürfwunde an der Hand stammen.