Lufthansa-Umbau bedroht 6000 Jobs bei der AUA
Die Lufthansa plant umfangreiche Umstrukturierung. Doch Experten warnen vor Jobverlusten bei der AUA und Arbeitsplatzgefährdung in Österreich.

Im Lufthansa-Konzern stehen tiefgreifende Umstrukturierungen an. Als Teil des Konzerns ist die Austrian Airlines (AUA) direkt betroffen.
Es rumort in Wien und Niederösterreich über mögliche Konsequenzen für den Standort Österreich. Die Lufthansa selbst spricht bisher nicht von einem direkten Stellenabbau bei AUA.
Doch die Gewerkschaft vida warnt vor massiven negativen Effekten, wie die «heute» berichtet.
Österreichische Arbeitsplätze ernsthaft bedroht
Der Luftfahrtexperte Daniel Liebhart von der vida betont, dass bereits klare Anzeichen eine Schwächung des österreichischen Standorts zeigen. Wenn die AUA weiter an Bedeutung verliere, seien laut «VOL.at» österreichische Arbeitsplätze ernsthaft bedroht.
Ein besonders kritischer Punkt ist die zunehmende Nutzung von Wet-Lease-Vereinbarungen. Dabei werden Flugzeuge samt ausländischen Crews angemietet, anstatt reguläres AUA-Personal einzusetzen.

Diese Praxis, ursprünglich als Ausnahme gedacht, wird immer mehr zum Regelbetrieb. Das führt laut der «Heute» zu Verlusten an Einsatzmöglichkeiten für österreichische Beschäftigte.
Heimische Arbeitsplätze werden verdrängt
Die ausländischen Crews arbeiten oft ohne Kollektivvertrag. Dadurch drohe die Untergrabung österreichischer Arbeits- und Sozialstandards, so Liebhart.
Der Einsatz von Wet-Lease verdränge heimische Arbeitsplätze zunehmend, wie «pressefeuer.at» weiter berichtet. Während der Corona-Krise floss zudem viel Steuergeld in die Rettung der AUA.
Österreich verzichtete laut der «Heute» dabei auf Mitspracherechte. Die Folge sei nun, dass das Geld nicht nachhaltig zur Sicherung heimischer Jobs eingesetzt werde.
Lufthansa plant Umstellung auf grössere Flugzeuge
Eine weitere Herausforderung ist die von Lufthansa geplante Umstellung auf grössere Flugzeuge. Das könnte die Zahl der in Wien stationierten Maschinen verringern.
Weniger Flugzeuge bedeuten laut «VOL.at» auch weniger Arbeit für das österreichische Personal und eine verstärkte Auslagerung ins Ausland. Die Gewerkschaft vida fordert klare Zusagen, dass genügend Flugzeuge und Crews in Wien stationiert bleiben.

Es brauche gezielte Investitionen in die AUA, um den Standort Österreich zu stärken. Die Politik steht unter Druck, das Steuer in die Hand zu nehmen und den Arbeitsplatzstandort zu sichern.
400 Stellen könnten wegfallen
Der Lufthansa-Konzern selbst will durch ein Sanierungsprogramm Kosten senken. Unter anderem durch die Automatisierung von Prozessen und den Stellenabbau in der Verwaltung.
Rund 400 Stellen könnten allein hier wegfallen. Die Restrukturierungen sind Teil eines Turnaround-Plans zur Stabilisierung der Finanzen, so laut «kettner-edelmetalle.de».
Die Entwicklungen zeigen eine komplexe Situation, in der Arbeitsplätze und Standortentscheidungen bei AUA und im Lufthansa-Konzern eng miteinander verbunden bleiben.