Ersten Schweizer Filmen und Serien kommt «Lex Netflix» zugute

Keystone-SDA
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Locarno,

«Lex Netflix» trägt Früchte: Zahlen von 2024 zeigen, dass Streaming-Anbieter und Unternehmen dutzende Millionen Franken auf dem hiesigen Markt investiert haben.

lex netflix
Das Gesetz «Lex Netflix» spielt mehrere Millionen Franken in die Kassen von hiesigen Filmprojekten. (Symbolbild) - Depositphotos

Das revidierte Filmgesetz «Lex Netflix» zwingt TV- und Abrufdienste, einen Teil ihres Umsatzes für das Schweizer Filmschaffen zu investieren. Wie nun Zahlen für das Jahr 2024 zeigen, müssen sie 30,1 Millionen Franken auf dem hiesigen Markt ausgeben.

«Lex Netflix» verpflichtet Firmen mit TV- und Abrufdiensten, insgesamt vier Prozent ihrer Einnahmen für Schweizer Filmschaffen auszugeben. Das betrifft auch ausländische Streamingdienste wie Netflix, Disney oder Amazon sowie deutsche oder französische Fernsehsender mit Schweizer Werbefenster. Auch sie müssen einen Teil ihrer Einnahmen, den sie in der Schweiz erzielt haben, in hiesiges Filmschaffen investieren.

Seit dem 1. Januar 2024 ist das Gesetz in Kraft. Laut eines vom Bundesamt für Kultur (BAK) veröffentlichten Dokuments vom Samstag betrifft diese Investitionspflicht 21 Unternehmen. Dazu gehören internationale Streaming-Plattformen, globale IT-Unternehmen sowie Schweizer Telekomanbieter, Privatsender und Abrufdienste.

Filmförderung durch Grosskonzerne

Im Jahr 2024 haben diese insgesamt 752 Millionen Franken Umsatz erzielt. Daraus ergibt sich die Investitionspflicht von 30,1 Millionen Franken.

Gemäss dem Dokument sind davon bereits 15,9 Millionen Franken effektiv investiert worden. So bleiben noch «aufgeschobene» 14,2 Millionen Franken, die sie bis 2027 investieren müssen.

An wen geht das Geld?

Zu den Projekten, denen die Investitionen zugutekamen, zählen etwa: «Landesverräter», die Staffeln drei und vier von «Tschugger» sowie die Serie «Winter Palace».

Noch sei es zu früh für eine Bilanz der Auswirkung der Investitionspflicht auf die Schweizer Filmbranche. Das schrieb BAK-Direktorin Carine Bachmann auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Aber sie betont: «Die Auswirkungen sind bereits sichtbar, obwohl die Massnahme gerade erst eingeführt wurde.»

Investitionsdetails und Formatpräferenz

Von den «effektiven Investitionen» seien 9,3 Millionen Franken für den Ankauf und die Herstellung von Filmen investiert worden. 4,9 Millionen Franken haben die Fernsehsender in deren Bewerbung gesteckt, 1,3 Millionen Franken gingen an Filmfestivals zur Stärkung der Filmkultur. Schliesslich seien 0,4 Millionen Franken für Urheberrechte ausgegeben worden.

Was das Format anbelangt, so wurde der etwas grössere Teil der 9.3 Millionen Franken in Filme investiert. Sie erhielten fünf Millionnen Franken, während Serien mit einem Betrag von rund vier Millionen unterstützt wurden.

Kommentare

User #2231 (nicht angemeldet)

Gebührenmafia und Günstlingswirtschaft passen gut zusammen. Nur schade, dass das niemand sehen wirll.

User #5927 (nicht angemeldet)

Am ende bezahlt die Zeche - wie immer - der Konsument, in diesem Fall der Streaming-Abonnent. Also noch mehr Zwangsgebühren, diesmal zugunsten sogenannter Filmschaffender. Wären die Produkte dieser Egide gut, müssten sie nicht zwangsweise gefördert werden.

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