Zu Beginn der Pandemie gab es in der Schweiz zu wenig Masken gegen das Coronavirus. Jetzt müssen Millionen davon verbrannt werden, weil sie abgelaufen sind.
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Der Bund musste bislang rund 2,2 Millionen Schutzmasken vernichten, die im Verlaufe der Pandemie mit dem Coronavirus angeschafft wurden. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bund musste 1,9 Millionen Hygienemasken und 0,31 Millionen FFP2-Masken verbrennen.
  • Der Grund: Sie haben das Ablaufdatum überschritten.
  • Die in Kehrichtanlagen verbrannten Masken kosteten 1,13 Millionen Franken.
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Früher heiss begehrt, heute enden sie im Feuer: Schutzmasken gegen das Coronavirus. Der Bund hat inzwischen Millionen Masken vernichtet, die während der Pandemie für die Schweiz eingekauft wurden. Der Kostenpunkt liegt bei 1,13 Millionen Franken.

Stefan Hofer vom Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport VBS sagt auf Anfrage von Nau.ch: «Bis jetzt musste der Bund nur eine kleine Menge Schutzmaterial vernichten, das während der Covid-19-Pandemie beschafft und eingelagert wurde.»

Hofer spricht von rund 1,9 Millionen Hygienemasken und ungefähr 0,31 Millionen FFP2-Atemschutzmasken. Sie wurden unter anderem in Kehrichtverbrennungsanlagen gebracht.

Bund «vernichtet keine Waren von guter Qualität»

Der Grund für die Vernichtung: Die Masken hatten das Verfallsdatum überschritten. Das VBS betont aber, dass der Bund «keine Ware von guter Qualität vernichtet».

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Auch Schutzmasken gegen das Coronavirus haben ein Verfalldatum. (Symbolbild)
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Von den während der Pandemie angeschafften rund 164'520'289 Hygienemasken und 13'704'243 FFP2-Masken mussten bislang 2,2 Millionen Stück vernichtet werden. (Symbolbild)
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Die Masken werden unter anderem in Kehrichtverbrennungsanlagen gebracht. (Symbolbild)
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Wann immer möglich versucht der Bund eigenen Angaben zufolge aber, andere Lösungen zu finden – zum Beispiel eine Verlängerung des Ablaufdatums. (Symbolbild)
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Einige Millionen Schutzmasken wurden zudem als Hilfsgüter in die Ukraine gebracht.

Auch wenn Schutzmaterial verfalle, suche man alternative Verwendungsmöglichkeiten, so Hofer. Und wenn möglich, verlängere man das Ablaufdatum. Im Fall der 1,9 Millionen Hygienemasken und 0,31 Millionen FFP2-Masken kam das aber nicht mehr infrage.

Haben Sie noch Schutzmasken zu Hause?

Vernichtet wurden bislang also 2,2 Millionen Masken, die zu Zeiten des Coronavirus angeschafft wurden. Die Armeeapotheke habe 2020 zudem noch rund neun Millionen Masken aus Vogelgrippe-Zeiten vorsorglich aufgrund von vermutetem Schimmelbefall vernichtet.

Schweizer Masken gegen Coronavirus kommen in die Ukraine

In der Regel sind FFP2-Masken laut dem Bund zwei oder drei, in einigen Fällen auch fünf Jahre haltbar. Hofer ergänzt: «Bei Hygienemasken beträgt die übliche Haltbarkeit zwei Jahre, wobei bis fünf Jahre möglich sind.»

Grund für das Ablaufdatum: Mit der Zeit altere das Filtermaterial, sodass die Filterleistung vermindert wird. Zudem werden die Gummibänder brüchig.

Stand 10. Januar hat der Bund noch über 13,7 Millionen FFP2-Masken und über 164,5 Millionen Hygienemasken mit unterschiedlichen Verfalldaten auf Lager. Dafür hat er 130 Millionen Franken gezahlt.

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Per 10. Januar 2023 waren diese Bestände an Hygienemasken und FFP2-Atemschutzmasken gegen das Coronavirus bei der Armeeapotheke eingelagert. - zVg VBS

Um zu verhindern, dass weiteres Corona-Schutzmaterial verfällt, verkauft der Bund laut Hofer so viel wie möglich davon. «Je näher dabei ein Artikel am Verfalldatum ist, desto günstiger kann er erworben werden.»

Seit Beginn der Verkaufsaktionen konnten rund 13,93 Millionen Hygienemasken und 424'000 FFP2-Atemschutzmasken verkauft werden. Zudem habe der Bund 5,7 Millionen Masken als Hilfsgüter an die Ukraine ausgeliefert.

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