Casinoterrasse in Bern soll Erinnerungsort für NS-Opfer werden
Die Casinoterrasse in Bern wird in einen Gedenkort für die Opfer des Nationalsozialismus umgewandelt.

Auf der Casinoterrasse in Bern soll künftig an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert werden. Wie der Ort aussehen wird, soll im Rahmen eines Wettbewerbs geklärt werden.
Multidisziplinäre Teams aus den Bereichen Kunst, Architektur und Geschichte sollen Vorschläge einreichen, wie das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Freitag mitteilte.
Der Bundesrat hatte 2023 einen Betrag von 2,5 Millionen Franken für die Einrichtung eines öffentlich zugänglichen Gedenkortes gesprochen.
Auf Vorschlag des Berner Gemeinderats wurde die Casinoterrasse ausgewählt. Der malerische und geschichtsträchtige Ort liege günstig, sei zu Fuss erreichbar und auch für Menschen mit eingeschränkter Mobilität geeignet, schrieb das EDA.
Gestaltungssuche: Ehren und Aufklären
Gesucht sei nun ein Projekt, das die Opfer des Nationalsozialismus ehre, aber auch zu einer vertieften Auseinandersetzung mit der Geschichte der Schweiz zur Zeit des Nationalsozialismus und ihrer Bedeutung für die heutige Zeit anrege.
Die Gestaltung solle «zeitgemäss und ästhetisch wirksam» sein. Und sie solle die zentralen Themen des Erinnerungsortes hervorheben: Die erlittene Verfolgung, die Verbindungen zwischen den Opfern und der Schweiz sowie die Frage der historischen Verantwortung.
Die Jury besteht aus sechs Mitgliedern, die den Bund, die Stadt Bern sowie die Initiatoren vertreten. Sie wird ergänzt durch neun unabhängige Mitglieder aus Kunst, Architektur, Geschichte, Vermittlung und Museologie. Präsidentin der Jury ist die Kunsthistorikerin und Kuratorin Madeleine Schuppli.
Anfang 2026 wird die Jury einen Beitrag zur Realisierung auswählen. Die Realisierung ist 2027/2028 geplant.