Indien hat als weltweit erstes Land einen DNA-Impfstoff genehmigt. Das Vakzin namens ZyCoV-D, muss für den vollständigen Schutz dreimal verabreicht werden.
desoxyribonukleinsäure
Das indische Pharmaunternehmen Zydus Cadila hat den ersten weltweit zugelassenen DNA-Impfstoff hergestellt. - Pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Indien hat den weltweit ersten DNA-Impfstoff für Menschen zugelassen.
  • Das Vakzin ZyCoV-D des Unternehmen Zydus Cadila wappnet das Immunsystem gegen Corona.
  • Bei Tieren ist diese einfach modifizierbare Art von Impfstoff schon länger im Einsatz.

Bereits ab Mitte September soll der neue Covid-Impfstoff des indischen Unternehmen Zydus Cadila ausgeliefert werden. Der Wirkstoff mit dem Namen ZyCoV-D ist eine Weltneuheit: Es ist der erste offiziell zugelassene DNA-Impfstoff (Desoxyribonukleinsäure).

Die Funktionsweise ähnelt dabei der der mRNA-Impfstoffe von Pfizer oder Moderna. Ein genbasiertes Mittel liefert den Zellen im Körper den genetischen «Bauplan» für Antikörper gegen das Coronavirus. Somit ist das Immunsystem danach gegen Covid-19 gewappnet.

Einfacher und schneller herstellbar

DNA-Impfstoffe sind jedoch deutlich günstiger und einfacher herzustellen als alle bisherigen Vakzine. Sie lassen sich gemäss den Forschern auch viel schneller modifizieren, wenn das Virus mutiert.

Indien DNA Impfstoff
Ein Forscher des Unternehmen Zydus Cadila zeigt eine Dosis des neuen DNA-Impfstoffes gegen das Coronavirus. - Zydus Cadila

Gemäss der «BBC» hat das neue Vakzin aber einen weiteren Vorteil: Tests an rund 1000 Jugendlichen zeigen, dass es auch für die 12- bis 18-Jährigen geeignet ist. Es könne ausserdem ohne Nadel verabreicht werden, indem es als Flüssigkeit ins Gewebe eingeführt wird.

Schon länger wird an solchen Impfstoffen geforscht. In der Tiermedizin zugelassen sind sie etwa bereits seit 2019. Nun hat die Pandemie dafür gesorgt, dass ZyCoV-D in Indien eine Notfallzulassung erteilt wurde.

Vakzin ändert nichts an menschlicher DNA

Das Schlagwort «DNA» sollte aber ja nicht falsch interpretiert werden. Die neuen Impfstoffe verändern keineswegs das Erbgut, das hat der jahrelange Einsatz an Tieren bewiesen. Stattdessen haben sie ihren Namen erhalten, weil ihre Struktur der der menschlichen DNA entspricht. Schliesslich liefern sie, genau wie unsere DNA, den Zellen einen «Bauplan», nur eben nicht für die Augenfarbe, sondern für Antikörper.

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