Gebildete Eltern mit einem höheren Einkommen lassen ihre Kinder häufiger impfen, als Eltern von niedrigerem sozioökonomischem Status, so eine Studie.
Sechs von zehn Eltern würden ihr Kind gegen Corona impfen lassen - einige davon sogar ohne eine Empfehlung der Stiko. Das ergab eine bundesweite Online-Umfrage. Foto: Fabian Sommer/dpa
Ein Kind wird gegen Corona geimpft. - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Gebildete Eltern impfen ihre Kinder eher gegen Corona.
  • Ein niedrigeres Einkommen verdoppelt die Impfablehnung.
  • Das zeigt eine neue Studie, für die knapp 1400 Eltern in Genf befragt wurden.

Gebildete Eltern mit hohem Einkommen lassen ihre Kinder eher gegen Corona impfen. Das zeigt eine neue Umfrage in der Fachzeitschrift «Swiss Medical Weekly» unter knapp 1400 Eltern in Genf.

Die Wahrscheinlichkeit eine Impfung der Kinder abzulehnen war bei Eltern ohne Hochschulabschluss 70 Prozent höher als bei Eltern mit Hochschulabschluss. Ein tiefes Einkommen verdoppelte gar die Wahrscheinlichkeit eine Impfung abzulehnen gegenüber einem hohen Einkommen.

Studie wichtig für Impfprogramme

«Diese Ergebnisse sind wichtig für Impfprogramme und die Entwicklung von Kommunikationsstrategien, um impfscheue Gruppen zu erreichen», schrieben die Autoren. «Sowohl im Zusammenhang mit Covid-19 als auch bei der Prävention anderer Krankheiten und künftiger Pandemien.»

Generell war die Bereitschaft Kinder impfen zu lassen bei Eltern von Jugendlichen im Alter von 16 und 17 Jahren hoch. Nur rund 13 Prozent gaben an, dass sie nicht beabsichtigen, ihre Kinder impfen zu lassen. Bei Eltern mit Kindern zwischen zwölf und 15 Jahren gaben 31 Prozent an, ihre Kinder nicht impfen lassen zu wollen.

Ungeimpfte Eltern wollen Kinder nicht impfen lassen

Bei Eltern mit Kindern im Alter von fünf bis elf Jahren wollten knapp 60 Prozent auf eine Impfung verzichten. In allen Altersgruppen gaben ungeimpfte Eltern häufiger an, ihre Kinder nicht impfen zu wollen, als geimpfte Eltern

Als Gründe gegen ein Impfen der Kinder gaben die meisten Eltern an, dass ihr Kind bereits eine Coronainfektion durchgemacht habe. Oder, dass sie Bedenken wegen mangelndem Wissen über Langzeiteffekte der Impfung oder über Nebenwirkungen hätten.

Der für diese Studie entworfene Impffragebogen wurde am 15. Februar 2022 an die Teilnehmer verschickt, fünf Wochen nachdem die Impfung für Kinder im Alter ab fünf Jahren verfügbar wurde.

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