UN prangern Gewalt gegen Frauen in Südsyrien an
UN-Experten zeigen sich besorgt über Angriffe auf Drusen im Süden Syriens, auch auf Frauen und Mädchen.

Experten der Vereinten Nationen haben sich zutiefst besorgt über die jüngsten bewaffneten Angriffe auf die drusische Gemeinde im Süden Syriens gezeigt – inklusive auf Frauen und Mädchen.
Letztere seien im Rahmen der Gewaltwelle Opfer von Entführungen und sexualisierter Gewalt geworden, heisst es in einem Bericht des Büros des Hochkommissars für Menschenrechte (OHCHR).
Seit Mitte Juli seien im Gouvernement Suwaida mehr als 1000 Menschen getötet, Hunderte verschleppt und mehr als 33 Dörfer zerstört worden, erklärten die Experten. Mindestens 105 drusische Frauen und Mädchen seien entführt worden, 80 blieben verschwunden. In mindestens drei Fällen seien Frauen vor ihrer Hinrichtung vergewaltigt worden.
Berichtet wurde auch von erzwungenen Rasuren religiöser Männer, Hasskampagnen in sozialen Medien sowie Aufrufen zur Versklavung von drusischen Frauen.
«Systematisches Versagen» der Behörden
Die UN werfen den syrischen Interimsbehörden «systematisches Versagen» vor, Minderheiten zu schützen und geschlechtsspezifische Gewalt zu verfolgen. Berichte deuteten darauf hin, dass auch Kräfte der Behörden an den Angriffen beteiligt gewesen seien.
In der südlichen Provinz Suwaida war vergangenen Monat zwischen Angehörigen der drusischen Minderheit und sunnitischen Stammesgruppen Gewalt ausgebrochen. Die Regierung aus Damaskus schickte Truppen, um die Lage nach eigener Darstellung zu beruhigen – diesen wurden aber auch brutale Gewalttaten an den Drusen vorgeworfen. Nachbar israel bombardierte Ziele in Syrien mit dem Ziel, die Drusen zu schützen.
Laut UN-Angaben wurden rund 190'000 Menschen durch die Kämpfe vertrieben. Obwohl seit dem 20. Juli offiziell eine Waffenruhe gilt, bleibt die Lage angespannt.