Eine US-Studie zeigt, dass sportliche Personen besser vor schweren Krankheitsverläufen einer Erkrankung mit dem Coronavirus geschützt sind.
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Bewegung vermindert die Gefahr eines schweren Corona-Krankheitsverlauf. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine US-Studie wertete die Bewegungsdaten von über 48'000 Krankenversicherten aus.
  • Das Resultat: Genügend Bewegung schützt vor schweren Corona-Krankheitsverläufen.
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Seit Beginn der Coronavirus-Pandemie ist klar: Besonders von einem schweren Krankheitsverlauf gefährdet sind alte Menschen, Übergewichtige und Menschen mit Vorerkrankungen, etwa Diabetes Typ 2.

Dass dies mit dem Bewegungsmangel dieser Risikogruppen zusammenhängen könnte, zeigt nun eine neue Studie. Demnach haben Bewegungsmuffel ein höheres Risiko für einen schweren Verlauf einer Covid-19-Erkrankung als sportliche Menschen. Zudem sterben sie viel häufiger an den Folgen einer Infektion mit dem Coronavirus.

Bewegungsdaten von 48'400 Versicherten ausgewertet

Dies geht aus den Daten eines US-Krankenversicherers hervor. Dazu hat das Unternehmen 48'400 Bewegungsdaten von Versicherten, die zwischen Januar und Oktober 2020 am Coronavirus erkrankten, ausgewertet.

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Für die Studie wurden die Bewegungsdaten von über 48'000 Versicherten ausgewertet. (Symbolbild) - dpa

Diese Bewegungsdaten stammen aus einer jahrelangen Sammlung der Krankenkasse. Die Versicherten gaben dazu bei jedem Arztbesuch an, wie oft sie in den letzten Monaten körperlich aktiv waren.

Für die Umfrageergebnisse wurden nun die Daten der letzten zwei Jahre vor der Pandemie aufgegriffen. Die Versicherten wurden in drei Kategorien eingeteilt: Die Sportlichen, die sich mehr als 150 Minuten pro Woche bewegten. Die Unsportlichen, die weniger als zehn Minuten pro Woche Sport betrieben. Die dritte Gruppe liegt dazwischen.

Mountainbike Zentralschweiz
Eine Mountainbike-Fahrerin fährt über einen Weg. (Symbolbild) - Pixabay

Die Studie wurde nun im «British Journal of Sports Medicine» veröffentlicht. Die Forschenden setzt dabei die Bewegungsdaten ins Verhältnis zum Krankheitsverlauf. Faktoren wie Alter und Vorerkrankungen wurden mit berücksichtigt.

Coronavirus: Sport stärkt Immunsystem

Das Ergebnis der Studie hat es in sich: Von den fast 7000 Corona-Patienten, die sich zuvor am wenigsten bewegten, mussten über zehn Prozent im Spital behandelt werden. Über drei Prozent landeten gar auf der Intensivstation. 170 Erkrankte aus dieser Gruppe starben, was rund 2,4 Prozent entspricht.

Coronavirus Paris
Jogger während der Pandemie des Coronavirus in Paris. - Keystone

Aus der sportlichsten Gruppe landeten gerade mal drei Prozent im Spital und ein Prozent auf der Intensivstation. 0,4 Prozent, also insgesamt elf Personen der sportlichsten Gruppe starben.

Die Beobachtungsstudie selbst liefert zwar keine Erklärung über den Zusammenhang ab. Die Autoren weisen jedoch darauf hin, dass regelmässige Bewegung Übergewicht, Diabetes Typ 2 und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeuge und das Immunsystem stärke.

Darum empfehlen die Forscher, sich dringend regelmässig zu bewegen. Auch Bewegung unter den empfohlenen 150 Minuten pro Woche sei dabei hilfreich.

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