Umfrage: Demokraten verlieren weiter Wähler
Die demokratische Partei wird von den eigenen Wählern als schwach und zu woke angesehen. Auch in der Arbeiterklasse verliert sie an Unterstützung.

Das Wichtigste in Kürze
- Auch Monate nach der Pleite bei der Präsidentschaftswahl sind die Demokraten in der Krise.
- Viele Wähler, auch solche, die sie eigentlich unterstützen, sehen sie als zu woke.
- Experten raten der Partei, sich weniger auf die Demokratie zu konzentrieren.
Nach der Wahlniederlage von Kamala Harris und den Verlusten im Senat und im Repräsentantenhaus war die Demokratische Partei am Boden. Wirklich besser ist es seither nicht geworden, wie eine Umfrage einer demokratischen Lobbygruppe, über die «The Hill» berichtet, zeigt.
So hat die Partei mehrere Probleme: Sie wird als unglaubwürdig, von der Realität entfernt, zu «woke» und als zu schwach angesehen. Gemäss der Umfrage von «Unite the Country» kommen die Demokraten bei weissen und hispanischen Männern sowie der Arbeiterklasse schlecht an. In diesen Wählergruppen erreichen sie weniger als 35 Prozent.
Rodell Mollineau, ein Berater von «Unite the Country» sagt, die Umfrage zeige auf, wie die Partei wahrgenommen werde. Nicht nur Trump-Anhänger würden sie als schwach und «woke» ansehen, sondern auch Menschen, «die auf unserer Seite sein sollten». Die Demokraten müssten dies realisieren, akzeptieren und Änderungen vornehmen.
Bereits seit der Wahlniederlage im November versucht die Partei dies – aber mit wenig Erfolg. Laut einer Umfrage von Mai waren bloss 35 Prozent der demokratischen Wähler optimistisch. Es herrsche das Gefühl, dass die Partei keine starke Führung habe.
«Demokraten müssen sich mehr auf die Wirtschaft fokussieren»
Laut dem demokratischen Strategen Steve Schale hatten die Demokraten mehrere Möglichkeiten, gegen Trump auszuteilen, zuletzt bei dessen Ausgabengesetz. Doch sie liessen sie allesamt verstreichen. «Sie haben es verpasst, eine andere Vision zu zeigen.»
Auch würde sich die Führung der Partei zu stark auf die Verteidigung der Demokratie fokussieren. Das sei zwar wichtig, die Wähler würden sich aber mehr dafür interessieren, ob sie ihre Rechnungen bezahlen können, so Mollineau. Er rät der Partei, die Wähler mit wirtschaftlichen Themen abzuholen und sie dann an andere heranzuführen.

Schale empfiehlt den Demokraten, eine Führung aufzustellen, die stark ist und sich vom Establishment in Washington distanzieren kann. Mit dem New Yorker Bürgermeister-Kandidat Zohran Mamdani scheint eine solche Person in der Partei aufzusteigen. Mit Bernie Sanders und Alexandria Ocasio-Cortez gibt es zwei weitere Demokraten, die die Massen begeistern können.