Eine Infektion mit dem Coronavirus kann nicht nur Long Covid nach sich ziehen, sondern wirkt sich wohl auch auf das Hirn aus. Das zeigen nun britische Forscher.
Coronavirus Gehirn
britische Forscher haben herausgefunden, dass sich das Coronavirus auch auf die Hirnleistung auswirkt. - Pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine neue britische Studie zeigt, dass Corona die kognitiven Fähigkeiten beeinträchtigt.
  • So haben Genesene Mühe mit Problemlösungen und dem logischen Denken.
  • Intensivpatienten zeigen gar eine Hirnalterung von zehn Jahren.
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Dass eine Infektion mit dem Coronavirus gravierende körperliche Auswirkungen mit sich ziehen kann, ist bekannt. Unter Long Covid leiden in der Schweiz gemäss Schätzungen rund 100'000 Personen. Nun jedoch zeigt eine neue Studie: Das Coronavirus wirkt sich wohl auch auf die geistige Leistungsfähigkeit aus.

Zu diesem Schluss kommen Forscher des Imperial College in London. Sie haben untersucht, wie stark die kognitiven Fähigkeiten von Corona-Erkrankten durch das Virus beeinträchtigt werden. Die Forschenden analysierten dazu die Daten von über 81'000 Personen.

Alle Teilnehmer absolvierten dazu einen Intelligenztest. Über 12'500 von ihnen hatten sich zwischen Januar und Dezember 2020 mit dem Coronavirus infiziert. Und tatsächlich schnitten die Infizierten deutlich schlechter ab als die anderen.

Am meisten Schwierigkeiten bestanden beim logischen Denken, Planung und Problemlösung. Das ist in der Studie, die in der Fachzeitschrift «The Lancet» erschien, weiter zu lesen.

Coronavirus lässt Hirn um zehn Jahre altern

Diejenigen, die wegen des Coronavirus gar intensiv behandelt und beatmet werden mussten, hatten dabei das grösste Defizit. Ihr IQ war um etwa sieben Prozentpunkte niedriger. Das entspricht einer Hirnalterung von rund zehn Jahren.

Haben Sie Angst vor einer Corona-Erkrankung?

Je schwerer also die Infektion, desto grösser das danach auftretende geistige Defizit, so die Forschenden. «Wir müssen vorsichtig sein, denn es sieht so aus, als ob das Virus die Kognition beeinträchtigen könnte. Wir verstehen nicht ganz, wie, warum oder wie lange, aber wir müssen es dringend herausfinden.» Das sagt Studienautor Adam Hampshire dazu.

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